Die Pfarrämter in Schramberg und Sulgen lehnen die Errichtung eines Humankrematoriums mit Abschiedsraum im Gewerbegebiet ab. (Symbolfoto) Foto: dpa

Pfarrämter lehnen Errichtung eines Humankrematoriums mit Abschiedsraum im Gewerbegebiet ab.

Schramberg - In einer gemeinsamen Erklärung lehnen die katholischen und evangelischen Pfarrämter in Schramberg und Sulgen die Errichtung eines Humankrematoriums mit Abschiedsraum im Sulgener Gewerbegebiet Hirtenwald ab.

Zum einen erscheine die Lage eines Ortes der Trauer und des Abschieds im Gewerbegebiet pietätlos und rechtlich fragwürdig. Zum andern wende man sich entschieden gegen jegliche Zerfledderung der städtischen Bestattungskultur. Die städtischen Friedhofskapellen stellten bis jetzt noch den gemeinsamen Trauerort für alle Mitbürger dar und ermöglichten – bei aller Vielfalt der Bestattungsformen – eine einheitliche öffentliche Anteilnahme der bürgerlichen Gemeinschaft.

Gleichzeitig seien die Friedhöfe mit ihren Trauerräumen ein wichtiger Identifikations- und Erinnerungsort der bürgerlichen Gemeinden dar. Diese städtischen Trauerorte werden von den Kirchen ideell mitgetragen.

Deshalb sei es ein fatales Signal, einen weiteren, außerhalb aller städtebaulich geprägten Lage liegenden, Trauerort zu schaffen, der die feststellbare Privatisierungs- und Ökonomisierungstendenz der Bestattungskultur beschleunige und die noch bestehende bürgerlich-gemeinschaftliche Trauerkultur weiter aushöhle, schreiben Schrambergs Pfarrer.