Die Burgruine Berneck hat eine fast 800-jährige Geschichte, sie gab dem Tal seinen Namen. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Burgruine Berneck erneut Thema im Gemeinderat

Schramberg (zeg). Sicherheit auf der Straße im Tal oder Erhalt der Ruine auf dem Berg? Am besten wohl beides. Deshalb will sich der Gemeinderat mit der Empfehlung des Ausschusses für Technik und Umwelt auch nicht zufrieden geben.

Demnach sollen die Reste der Ruine Berneck, die sich im Besitz des Graf von Bissingen befindet, abgetragen werden (wir berichteten).

Die SPD/Buntspecht-Fraktionsgemeinschaft beantragte in der Gemeinderatssitzung das Thema "Entscheidung über den Erhalt oder Nicht-Erhalt der Burgruine Berneck" auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen (Donnerstag, 17. November).

Dort soll die Verwaltung unter anderem folgende Fragen beantworten: Warum muss sich der Eigentümer nicht um die Verkehrssicherungspflicht der Ruine kümmern? Wie kommt die Stadtverwaltung zur Entscheidung, die "Mauerreste seien nicht erhaltenswert"? In welcher Art und Weise wurde der Gemeinderat darüber informiert, dass bei den bisherigen Abräumarbeiten die Fundamente des Wohnturms nicht fachgerecht freigelegt wurden und man es versäumt hat, nach der "laienhaften Ausgrabung" die Innenfläche des Turms wieder zuzufüllen und entsprechende Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen?

Fraktionssprecherin Tanja Witkowski: "Wir sehen eine kommunale Aufgabe darin, ein solch altes Zeugnis vergangener Siedlungsgeschichte zu erhalten und zu schützen."

Dies gehe auch eindeutig aus einer Aktennotiz des Landesamtes für Denkmalpflege hervor, die der Stadtverwaltung seit Juni 2015 vorliege: "Die Gefahr herabstürzender Steine droht allerdings nicht von der Burgruine, sondern vom anstehenden Fels, insbesondere von den vorgelagerten Bergspornen. Hauptaufgabe ist die denkmalverträgliche Sicherung des Felsens. Denkbar sind Vernadelungen und die Errichtung von Schutzzäunen. An einigen Stellen sollten begleitend erhaltende Maßnahmen am Mauerbestand durchgeführt werden."

Auch für die CDU-Fraktion handle es sich hier um "ein Kulturgut und nicht um ein paar Steine, die man einfach abräumt", formulierte es Johannes Grimm. Es dürften keine "vollendeten Tatsachen" geschaffen werden.