Jedes Jahr sind die Hundefreunde St. Georgen gern gesehene Gäste in Tennenbronn. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Kinder lernen spielerisch in Theorie und Praxis den richtigen Umgang mit Hunden / Auch die Vierbeiner haben Spaß

Die beliebten "Helfer auf vier Pfoten" haben ihren festen Platz im "Sommerspaß" des Tennenbronner Ferienprogramms. Veranstalter ist der Verein der Hundefreunde St. Georgen.

Schramberg-Tennenbronn. 15 Kinder waren zum Festplatz beim Dorfweiher Tennenbronn gekommen, um von Diana Scherer und Anne Kreilos etwas über den Umgang mit Hunden zu lernen. Die beiden sind auch Mitglieder der Aktion "Helfer auf vier Pfoten", die Hundebesuchsdienste in Kindereinrichtungen organisiert und durchführt. Veranstalter im Rahmen des Sommerferienprogramms ist der Verein der Hundefreunde St. Georgen.

Scherer von den St. Georgener Hundefreunden hatte den neun Jahre alten Da-Schu und die fünf Jahre alte Nima dabei, beide von der Rasse Tibet-Terrier. "Unsere Hunde sind geprüft, ob sie für den Umgang mit Kindern geeignet sind", versicherte Scherer. Und tatsächlich lassen sich die vier Hunde von der lebhaften Kinderschar nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, es sieht so aus, als machte ihnen der Kontakt mit den Kindern Spaß, als warteten sie nur auf das gemeinsame Spiel. Auch die Kinder haben keine Berührungsängste. Wie sich zeigt, hat fast die Hälfte selbst Hunde zu Hause. Scherer stellt zunächst ihre beiden Tibet-Terrier genauer vor: "Das sind Hüte- und Wachhunde. Sie bellen, wenn sich jemand dem Haus nähert. Ihre Arbeit als Hütehund können sie auch selbstständig ausführen".

Anne Kreilos aus Blumberg hat Kaspar und Cookie mitgebracht. Kaspar stammt aus dem Tierheim, weshalb über seine Herkunft nichts Genaueres bekannt ist. Er ist ein Mischling mit starken Anteilen der englischen Rasse "Border Collie". Als Hütehund für Schafe wird er in England gerne eingesetzt. "Er ist sehr intelligent, lernt schnell, deshalb ist ihm auch schnell langweilig", erzählt Kreilos.

Auch Cookie stammt aus dem Tierheim. "In ihm ist ein großer Schuss Windhund drin und er hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt", erläutert Kreilos. Beide Hunde sind auch "Therapiehunde", das heißt, sie kommen mit in Pflege- und Altenheime und haben dort Kontakt mit den Bewohnern. Bevor es um den praktischen Umgang mit den Hunden ging, war noch eine Lektion Theorie fällig, wie im Untertitel zur Veranstaltung auch angekündigt: "Wie verstehe ich einen Hund und er mich – mit Freude voneinander lernen".

Die vier wichtigsten Regeln brachten Scherer und Kreilos in lockerer Frage und Antwort Runde den Kindern nahe:

 Nicht auf einen fremden Hund zustürmen und ihn versuchen zu streicheln, sondern immer erst den Besitzer fragen, ob das geht.

 Niemals vor einem Hund weglaufen, weil das seinen Jagdinstinkt weckt. Und falls der Hund einen doch mal gepackt haben sollte, möglichst nicht zappeln, zerren oder schreien. Der Hund fasst dann mit seinen 42 Zähnen nur umso fester zu.

Immer auf die Zähne des Hundes achten. Leckerlies am besten mit der flachen Hand geben – wie bei Pferden.

 Einen Hund mit Respekt behandeln, so, wie man selbst behandelt werden möchte. Auch wichtig: Nicht in die Augen des Hundes starren. Das interpretiert er möglicherweise als beginnenden Angriff, so die Hinweise der Hunde-Profis.

Nach einer knappen Stunde Theorie und Informationsaustausch war endlich die Zeit für den praktischen Teil gekommen, auf den die beiden Hunde von Anne Kreilos fast noch ungeduldiger warteten als die Kinder. Beim Wettlauf mit den Kindern zeigten sie, dass sie immer die Schnellsten sind, selbst wenn die Kinder die halbe Laufstrecke als Vorsprung bekommen.

Die Tibet-Terrier von Diana Scherer liebten es da gemütlicher: auf den Rücken legen und Kraulen lassen oder genüsslich gebürstet werden oder mal auf ein Kind drauf liegen, damit dieses ein Gefühl für das Gewicht eines Hundes bekommt.

"Wenn es drauf ankommt, können die beiden aber auch schnell rennen", versicherte Scherer.