Die vom Taubblinden-Weltverband ausgezeichnete Andrea Wanka mit dem "Young Professional Leadership Award" bei der Feier in Heiligenbronn mit den Stiftungs-Vorständen Michael Wollek (links) und Hubert Bernhard (rechts) sowie Behindertenhilfe-Leiter Roland Flaig. Foto: Stiftung St. Franziskus Foto: Schwarzwälder-Bote

Internationale Auszeichnung an Stiftungsbeauftragte Andrea Wanka

Schramberg-Heiligenbronn. Bei der 16. Weltkonferenz des Taubblinden-Weltverbandes Deafblind International in Bukarest/Rumänien ist der erstmals verliehene "Young Professional Leadership Award" an Andrea Wanka von der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn überreicht worden.

In Heiligenbronn wurde diese internationale Auszeichnung für die Leiterin des Kompetenzzentrums für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung mit großer Freude aufgenommen. Andrea Wanka (34) ist seit 2012 in der Stiftung tätig als Beauftragte für Taubblindheit und Hörsehbehinderung. Zur Verbesserung der Bildungs- und Lebenschancen der betroffenen Menschen wurden unter ihrer Leitung viele Projekte gestartet.

Die Auszeichnung des Taubblinden-Weltverbandes, in dem Andrea Wanka selbst seit Jahren mitarbeitet, wurde geschaffen für Personen, die qualitativ hochwertige Bildungsangebote für die Taubblindenarbeit aufbauen und wertvolle Initiativen mit Zukunftspotenzial zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Taubblindheit anstoßen.

Die Nominierung von Wanka, die an der PH Heidelberg promoviert hat und dort auch einen Lehrauftrag ausübt, erfolgte aus dem Kreise der Taubblindeneinrichtungen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und den Niederlanden und wurde auch von externen Fachleuten unterstützt. In ihrer Laudatio in Bukarest bezeichnete die Vizepräsidentin des Weltverbandes, Bernadette Kappen aus New York, Andrea Wanka als eine engagierte und motivierte Botschafterin für Menschen mit Taubblindheit. Sie fördere die Netzwerke wie auch das ständige Lernen und habe bereits eine Vielzahl an Lehr- und Lernmaterialien entwickelt. In ihrer täglichen Arbeit in der Stiftung sei sie verantwortlich für den Aufbau und die Erweiterung des Kompetenzzentrums für Menschen mit Taubblindheit.

Die Auszeichnung durch den Weltverband für die völlig überraschte Gehörlosen- und Blindenpädagogin wurde auch in Heiligenbronn von Stiftung und Kloster gefeiert. "Wir sind sehr dankbar", sagte Stiftungs-Vorstand Hubert Bernhard in der kleinen Feierstunde, "eine solche Kapazität in den Reihen der Stiftung zu haben." Andrea Wanka setze sich mit Herz und Begeisterung für Verbesserungen der Lebensqualität taubblinder Menschen ein und arbeite unermüdlich daran, wissenschaftliche Erkenntnisse in die tägliche Arbeit zu übertragen.

Behindertenhilfe-Leiter Roland Flaig unterstrich, dass mit dieser Feier das Glück über die internationale Auszeichnung für Wanka geteilt werden solle auch mit den Mitarbeitenden in diesem Bereich. Andrea Wanka sei die "ideale Person" für die Realisierung der Projekte des Kompetenzzentrums. Blitzlichtartig wurde bei der Feier nochmals vorgestellt, in welchen Bereichen der Taubblindenarbeit der Stiftung die vielfältigen Projekte laufen, auch in der Beratung und Qualifizierung sowie in der internationalen Vernetzung oder durch die Herausgabe eines internationalen Standardwerks ins Deutsche, dem nun Schulungen für Mitarbeiter folgen werden. Verlesen wurden auch spontane Glückwunschschreiben an Wanka aus Würzburg, Wien, Freiburg und San Francisco. Vorstand Michael Wollek hob neben der fachlichen Kompetenz der Taubblindenbeauftragten auch ihr fröhliches und sympathisches Wesen hervor: "Beides ist ansteckend." Die Ausgezeichnete gab den Dank zurück an die Vorstände, die Leitung Behindertenhilfe wie an die Kollegen: "Wir können ganz viel gemeinsam schaffen", sagte sie. Ihre größte Inspiration seien die Menschen mit Taubblindheit selbst und die "intensiven und echten Begegnungen" mit ihnen.