Die evangelische Kantorei probt die englische Chorsätze und weitere Soloarien aus Händels konzertantem Oratorium "Messias" für den Osterfestgottesdienst ein. Foto: Kantorei Foto: Schwarzwälder-Bote

Zum Osterfest in der evangelischen Kirche

Schramberg. Seit Januar probt die Kantorei an verschiedenen Chören aus Georg Friedrich Händels Oratorium "Messias". Am Ostersonntag werden die Chorsätze neben weiteren Solo-Arien im Festgottesdienst in der evangelischen Stadtkirche mit Orchesterbegleitung aufgeführt.

Gesungen wird in der englischen Originalsprache. Händels Messias ist im Unterschied zu Bachs Kantaten keine liturgische Musik. Händel hat sie für den Konzertsaal, nicht für den Gottesdienst komponiert. Das 1741 geschaffene Messias-Oratorium stellt den ganzen Lebensweg Jesu Christi von der Vorgeschichte bis zum Ende der Zeiten dar und wäre vollständig in keinem Gottesdienst unterzubringen.

Kantorin Judith Kilsbach und Pfarrer Michael Jonas haben sich daher eine Konzeption überlegt, wie man den Teil, der die Auferstehung Jesu darstellt, in den Gottesdienst einfügen kann. Schlüssel dafür sind die biblischen Bezüge, an die sich Händel eng hält. Die biblischen Lesungen des Ostertages werden mit den entsprechenden Chören aus dem Messias kombiniert. "Lift up your heads" eröffnet der Chor den Wortgottesdienst und erinnert damit an die Tore, die sich für den Auferstandenen heben sollen. Nach der Lesung aus dem Alten Testament folgt die Arie "How beautiful are the feet", die die Schritte der Freudenboten lobt, welche die Nachricht vom leeren Grab verbreiten. Auf die Epistel aus dem Osterkapitel des 1. Korintherbriefs von Paulus antwortet der eindrückliche Chorsatz "Since by man came death" und stellt Adam als Sterblichen und Christus als Todesüberwinder gegenüber. Nach der Predigt folgt die Arie "I know that my Redeemer liveth", die eine der bekanntesten aus dem Messias ist. Das bekannteste Stück aus dem Messias, das Halleluja, wird ebenfalls nicht fehlen, sondern zu Beginn und am Ende des Gottesdiensts erklingen.