Der 300 Jahre alte Paradieshof wird derzeit vom Tierschutzverein saniert. Foto: Di Simio Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss für Umwelt und Technik befürwortet mehrheitlich ersten Zuschuss für Umbau des Paradieshofs

Von Stephan Wegner

Schramberg. Einen Neubau in einem Gewerbegebiet und ohne Spannungen zu den Nachbarn: Eine solche Lösung hätte Martin Himmelheber (SPD/Buntspecht) dem Tierschutzverein Schramberg gerne übergestülpt und sprach sich deshalb gegen einen städtischen Zuschuss für den Ausbau des derzeitigen Domizils aus.

Zwar wurde Himmelheber in manchen Teilen von seinem Fraktionssprecher Hans-Jörg Fahrner in der Argumentation unterstützt, doch gegen 100 000 Euro Zuschuss der Stadt, der weitere 100 000 Euro Landesmittel ermöglicht, votierte schließlich nur Himmelheber selbst.

Bei drei Enthaltungen und fünf Ja-Stimmen billigte der Ausschuss für Umwelt und Technik den städtischen Zuschuss für den Tierschutzverein, wohl wissend, dass dies auf längere Sicht nicht alles sein werde, was erforderlich sei. So werde ein weiterer Zuschuss nötig. Zudem ist auch Personal für die Betreuung erforderlich; hier denken die Tierschützer an zwei geringfügige Stellen. Dies nochmals darzustellen – nachdem der Tierschutzverein jüngst schon einmal sein Projekt vorgestellt hatte – sei der Grund gewesen, den Verein erneut einzuladen, hatte Fahrner bedeutet.

Der Vorsitzende, Lothar Joachim, sieht derzeit keine Probleme mit dem erworbenen Haus – auch nicht mit den Nachbarn. Es sei zwar richtig, dass man einen Weg auf eigenes Gelände verlegt habe – weil man keinen Ärger wollte – aber Schwierigkeiten sehe er keine, versicherte er. Darüber hinaus sei es so, dass man eigentlich nirgends ein Tierheim haben wolle – und da sei ein Gewerbegebiet noch schlechter geeignet als der jetzige Standort. Zudem gebe es kein ausgewiesenes Gewerbegebiet, das passe.

Fachbereichsleiter Peter Weisser informierte, dass die Unterbringung von Fundtieren eine Pflichtaufgabe der Stadt sei. Nach BGB müsse das Tier bis zu einem halben Jahr "aufbewahrt" werden, allerdings sei zu beachten, dass Wirbeltiere nicht getötet werden dürften. In anderen Fällen, beispielsweise bei der Wegnahme eines Tieres, weil eine Person nicht geeignet sei, dieses zu halten, sei dies eine Kreisaufgabe. Deswegen kann sich Weisser gut vorstellen, wie dies von Hans-Jörg Fahrner (SPD) auch eingebracht wurde, für künftige Zuschüsse zu schauen, wie Nachbargemeinden, respektive der Landkreis, an der Aufgabe Tierheim Schramberg beteiligt werden könnten. Denn die Erfordernisse waren dem Gremium schon klar, allerdings "tun wir uns mit den Folgekosten schwer", wie es beispielsweise auch Volker Maier-Juranek (Freie Liste) formulierte. Und klar war allen auch, dass der Verein "eine Aufgabe übernimmt, die er alleine nicht abwickeln kann", wie Stefan Hettich (CDU) deutlich machte.