Mehr als doppelt so viele wie im ganzen Land / Zensusdatenbank bietet Vergleichszahlen in vielen Bereichen

Von Stephan Wegner

Schramberg. Mit 21 043 Einwohnern zum 9. Mai 2011 ist die Stadt Schramberg auf den tiefsten Einwohnerstand seit 50 Jahren zurückgefallen. Dies und weitere Daten aus Schramberg weist die jetzt veröffentlichte Zensus-Datenbank aus.

21 043 Einwohner weist die Zensus-Statistik aus, bei der Volkszählung 1987 hatte sie (immer mit Tennenbronn gerechnet) noch bei 21 833 gelegen. Gegenüber dem Höchststand 1994 mit 23 632 Einwohnern sank somit die Bevölkerungszahl in knapp 20 Jahren um satte 7,6 Prozent. Und die Vorausrechnung bis 2030 erwartet für die Große Kreisstadt ein weiteres Schrumpfen um die ähnliche Prozentzahl.

Dabei bietet Schramberg, wie die Zensus-Datenbank ausweist, einem hohen Prozentsatz seiner Einwohner auch einen Arbeitsplatz: Lediglich 39,5 Prozent pendeln aus – im Gegensatz dazu liegen die Zahlen im Landkreis bei 58,5 Prozent (auf Ebene Regierungsbezirk Freiburg: 55,8 Prozent).

Mit 55,7 Prozent liegt zudem die Zahl der Erwerbspersonen etwas über dem Kreis- (55,0) und dem Landesdurchschnitt (53,7). Aus der Zensusdatenbank wird auch die starke Stellung der produzierenden Industrie in Schramberg deutlich: Mit 51,9 Prozent ist in der Großen Kreisstadt damit das Verhältnis zum Dienstleistungsgewerbe (46,6 Prozent) ziemlich genau umgekehrt wie im Kreisdurchschnitt und über 15 Prozent stärker als im Landesvergleich.

Bei der Bildung sieht es in Schramberg etwas schlechter aus als im Landesschnitt. Nur 9,1 Prozent der Bevölkerung hat einen Hochschulabschluss gegenüber 15,2 Prozent im Land. Dafür liegt die Quote an Personen ohne Schulabschluss mit 34,9 Prozent um sechs Punkte über dem Landesschnitt. Dass man in Schramberg gut alt sein (und werden) kann, dies ist ebenfalls kein Geheimnis. So liegt die Stadt bei allen Untergruppen ab 50 Jahren jeweils über dem Durchschnitt von Kreis, Regierungspräsidium und Land. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Zahl der Verwitweten in Schramberg rund 15 Prozent höher liegt als im Landesdurchschnitt.

Mehr als die Hälfte aller Schramberger (53,8 Prozent) bekennt sich zur katholischen Kirche, die evangelischen Christen machen 23,1 Prozent aus, die übrigen Einwohner gehören einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an. Unter dem Landes- (25,2), aber über dem Kreisdurchschnitt (21,3) liegt die Prozentzahl der Migranten in Schramberg bei 24,7 Prozent, mehr als ein Viertel von ihnen ist in den Jahren 1990 bis 1997, ein weiteres Viertel von 1956 bis 1989 zugezogen.

Bei den Wohnungen sticht ein deutlich größerer Anteil als landesweit im Bereich von 60 bis 79 Quadratmeter hervor. Dafür gibt es insgesamt weniger Wohnraum mit Flächen über 100 Quadratmeter. Indes: Die Zahl der Wohnungen mit vier Räumen ist in Schramberg mit 33,5 Prozent deutlich höher als im Durchschnitt (Land: 26,0).

Mehr als doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt von 4,1 ist übrigens die Leerstandsquote bei den Wohnungen mit 8,3 Prozent..