DAV-Bergsteiger aus Schramberg und Rottweil erlebten gemeinsam im norditalienischen Alpennaturpark Adamello-Brenta-Presanella im westlichen Trentino anstrengende, aber auch nachhaltig beeindruckende Hochgebirgstouren. Fotos: Lohmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Bergsteiger aus Schramberg und Rottweil gemeinsam im Trentino-Gebirgsnaturpark

S chramberger Zeitung

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Schramberg (il). DAV-Berg-steiger aus Schramberg bewältigten in Begleitung einiger Rottweiler Kollegen mehrere Hochtouren im italienischen Parco Naturale Adamello-Brenta-Presanella im Trentino.

Morgens um 5 Uhr ging es gemeinsam am K 5 in Rottweil los. Nach 600 Kilometern Anfahrt zum Ausgangspunkt der Tourentage im Val di Genova (Trentino) südlich von Madonna di Campiglio.

Es folgte noch ein schweißtreibender, dreistündiger Hüttenanstieg zum Rifugio Mandrone auf 2440 Metern Höhe. Nach einem guten Nachtessen (Haxe) fielen alle Teilnehmer müde in ihr Lager.

Am zweiten Tag wurde über die Cima Venezia (3290 Meter) und den Mandron Gletscher das Rifugio ai Caduti dell’Adamello (3050 Meter), der Stützpunkt der nächsten Tage, angelaufen.

Die geplante Gipfeltour zum Crozzon di Lares (3354 Meter) über den Vedretta di Lares, am dritten Tag war nicht von Erfolg gekrönt. Eine durch Steinschlag stark gefährdete Felspassage verwehrte den Teilnehmern die letzten fünfzig Höhenmeter. Eine Pause am Altar von Papst Johannes Paul II aus den 80er Jahren vertiefte das Erlebte. Dafür gab es am vierten Tag nach Wecken um 4.30 Uhr bei "Kaiser-Wetter" den Gipfelerfolg am Adamello (3554 Meter).

Nach neun Stunden über Gletscher und kompakten Fels kamen die Teilnehmer rechtzeitig vor dem angekündigten Gewitter und Hagel wieder in ihrem schützenden Stützpunkt an.

Am letzten Tag hieß es Abschied nehmen und 1450 Höhenmeter absteigen. Über Gletscherschliff und Moränenschutt ging es zu den beiden Bussen und wieder in die Heimat. Bleibende Eindrücke hinterließen bei den Teilnehmern die Rundblicke zu Bernina, Ortler- oder Brenta-Gruppe, gewaltigen Naturveränderungen durch Gletscherrückgänge um mehrere 100 Höhenmeter und tiefe Einblicke in 100 Jahre Kriegsvergangenheit.

In dem Gebiet wurde der erste und einzige Gletscherkrieg der Welt (1914 bis 1918) ausgetragen. Spuren dieses Krieges wie Granaten, Gewehrmunition, verrostete Stacheldrahtverhaue und Reste von Unterständen auf dem Gletscher und in den Felswänden sind noch heute stumme Zeugen und begleiteten die Seilschaften auf ihren Wegen.