Foto: Fritsche

Schönwälder Schwer-Modell in Schramberg ausgezeichnet. Inbegriff von Heimat und Tradition.

Schramberg/Schönwald - Zur Kuckucksuhr des Jahres 2016 kürte das Publikum des Schramberger Auto- und Uhrenmuseums "ErfinderZeiten" jetzt ein Serienmodell der Firma August Schwer aus Schönwald.

"Dass sich Mitbewerber hier gemeinsam beteiligten, zeigt den in der Branche herrschenden Teamgeist", erklärte Helmut Banholzer, Vorsitzender des Fördervereins Technikmuseen, als er am Freitagabend die Gewinner vorstellte. Stolz präsentierte dann Andreas Winter, Inhaber der Schönwälder Uhrenfabrik August Schwer, seine mächtige Kuckucksuhr, Modell "Glücks-Hansili-Hof", den Abstimmungssieger. Alle typischen Merkmale eines Schwarzwaldhofs wurden für ihn verwendet, das Hofleben früherer Zeiten detailliert dargestellt. "Oberstes Gebot beim Entwurf dieser Uhr war, einen möglichst original getreuen Schwarzwaldhof zu erschaffen", erklärte Winter.

649 von den 3500 Teilnehmern der Abstimmung hatten für seine Uhr votiert, knapp 19 Prozent, berichtete Banholzer. Am zweitbesten schnitt mit 480 Stimmen die "Schwarzwald-Schmiede" der Firma Hubert Herr aus Triberg ab. Pferde wurden für viele Aufgaben auf den alten Schwarzwaldhöfen eingesetzt. "Wie ein Hufschmied neue Hufeisen anpasst, kann man auf dieser Uhr betrachten", erläuterte Geschäftsführer Reinhard Herr, der an dieser Stelle auch seinen Zulieferern für ihre Qualität und Zuverlässigkeit dankte.

Knapp dahinter mit 403 Stimmen auf dem dritten Platz lag die "Original Kuckucksuhr mit Autowerkstatt". Sie zeigt einen Schwarzwaldhof mit moderner Dekoration. "Ein Rennsportwagen wird in einer Autowerkstatt für ein Rennen fit gemacht, daneben ein Oldtimer restauriert", beschreibt Vertriebsleiter Christian Schwarz von der Hönes Uhren GmbH aus Titisee-Neustadt die Szenerie.

Aber auch die wegen ihres modernen Designs aus dem Rahmen fallende "Moderne Kuckucksuhr" der Firma Rombach & und Haas aus Schonach fand viele Liebhaber. Mit 382 Stimmen schaffte sie den vierten Platz. Er sei aber durchaus auch von einigen Traditionalisten für das Design kritisiert worden, verriet Mitinhaber Ingolf Haas.

Als Vorsitzender des "Verein die Schwarzwalduhr" nutzte Haas die Gelegenheit, eine Lanze für die Kuckucksuhr und den Schwarzwald als Heimat zu brechen. Vor zehn Jahren sei die Kuckucksuhr überhaupt nicht "in" gewesen, heute werde sie nicht mehr als Kitsch, sondern als Kult angesehen. Sie das weltweit bekannteste Produkt aus Deutschland, das die meisten auch gleich im "Black Forrest" verorten. "Die Kuckucksuhren sind nicht nur ein Geschäft für uns, sondern wir schaffen für unsere Nachkommen in Handarbeit und mit Herzblut Dinge, die die Zeit überdauern", erklärte Haas und deutete auf die vielen Uhrenexponate an den Wänden oder in den Vitrinen.

In dieses inspirierende Umfeld lud Banholzer dann die zahlreichen Gäste ein, darunter nicht nur der amtierende, sondern auch der frühere Oberbürgermeister und viele Gemeinderäte, die das Angebot zum lockeren Gespräch bei einem Glas Sekt, Wasser oder Saft gerne annahmen.

Dem Museumsleiter Harald Burger, der das Geschehen zufrieden verfolgt hatte, dankte Banholzer für die gelungene Aktion. Über die unter den abstimmenden Besuchern verloste Kuckucksuhr kann sich Edeltraud S. aus Bad Dürrheim freuen, ihre Karte wurde aus der Box mit den abgegebenen Karten gezogen.

3500 Stimmen abgegeben

Einmal im Jahr treten die Schwarzwälder Kuckucksuhren-Hersteller im Wettbewerb "Kuckucksuhr des Jahres" mit aktuellen Modellen gegeneinander an. Im Auto- und Uhrenmuseum ErfinderZeiten stimmten diesmal vom 28. Juli 2016 bis zum 8. Januar 2017 3500 Museumsbesucher über die 13 ausgestellten Wettbewerbsuhren ab. Auch Online-Voting war auf der Facebookseite des Museums möglich.  Im Bild von links die Preisträger Ingolf Haas, Reinhard Herr, Andreas Winter, Christian Schwarz und Helmut Banholzer, Vorsitzender des Museums-Fördervereins.