Engagiertes Pädagogenehepaar Eva-Maria und Gerhard Derdus feiert goldene Hochzeit
Schramberg. Am heutigen Freitag, 28. November, feiern Eva-Maria und Gerhard Derdus ihre goldene Hochzeit. 50 Jahre lang sind die beiden verheiratet.
Sie blicken auf einen langen und glücklichen gemeinsamen Lebensweg zurück. Die Jubilare sind dankbar, dass sie dieses Jubiläum gemeinsam feiern können, da ein gesundheitlicher Rückschlag vor zwei Jahren Gerhard Derdus und damit auch seiner Frau Eva-Maria viel Kraft und Energie abverlangt.
Aber beide sehen positiv in die Zukunft und hoffen mit Gottes Hilfe auf freuen sich über jeden gemeinsam verbrachten Tag. Die Berichte im Schwarzwälder Boten, Gedichte und Balladen, Kreuzworträtsel und auch die neuesten Ergebnisse der Schachweltmeisterschaften verfolgen sie aufmerksam.
Einen großen Teil des Tages verbringen beide bei gutem Wetter an der frischen Luft. Auch die Musik ist ein fester Bestandteil des Tagesablaufes. Tägliche Gymnastik und Bewegung steht ebenfalls auf dem Programm. Gerne blicken beide auch ihr gemeinsames Leben zurück und verbringen viel Zeit mit ihren erwachsenen Töchtern Sabine und Cornelia.
Gerhard Derdus, geboren am 16. Juli 1936 in Deutsch-Eylau bei Danzig, musste bereits als Kind mit seiner Mutter und den zwei Brüdern Heinz und Siegfried aus seiner Heimat fliehen und kam nach langen entbehrungsreichen Jahren und der in einem Lager in Dänemark verbrachten Kindheit zunächst nach Zimmern.
Nach seiner Gymnasialzeit in Rottweil und dem Studium der Mathematik in Tübingen und in München beim dem bekannten Professoren Kneser und dem Nobelpreisträger Peron, deren Assistent er sogar wurde, begann er seine Lehrerausbildung und Lehrtätigkeit zunächst in Saulgau und kam schließlich nach Schramberg, wo er seinen Lebensmittelpunkt fand und auch seine Frau Eva-Maria, gebürtige Schneider, kennenlernte, die ebenfalls zu dieser Zeit eine engagierte und beliebte Lehrerin an der Burgschule in Schramberg war.
Am Gymnasium Schramberg wirkte er viele Jahre als begeisterter und motivierender Pädagoge, der die Schüler für die Mathematik und auch die Informatik gewinnen konnte und durch seinen fachlich soliden und didaktisch ansprechenden Unterricht viele Lebensläufe positiv mitgestalten durfte.
Nicht wenige der Abiturienten des Studiendirektors sind heute im Schramberger Leben in gesellschaftlich wichtigen Positionen zu finden: als Lehrer an den Schulen der Umgebung, als Ärzte, als Apotheker, Stadträte, Bürgermeister und Oberbürgermeister erlernten ihre gymnasialen mathematischen Fähigkeiten bei Gerhard Derdus.
Sein Wahlspruch als Lehrer ist: "Wer nicht brennt kann nicht zünden". So hat er über seine ganze Lehrtätigkeit viele Menschen mit seinem Schwung, seiner Energie, seinem Können und nicht zuletzt seinem Humor und seinem unerschöpflichen Vorrat an Zitaten und Anekdoten motiviert und beeindruckt.
Neben dem Interesse an technischen Neuerungen, so zum Beispiel der Begründung und dem Aufbau der Informatik- und Computerabteilung am Gymnasium Schramberg gilt sein weiteres Interesse der Liebe zum Schachspiel. So ist er ebenfalls seit 50 Jahren Mitglied im Schachverein Schramberg und seit einigen Jahren zusammen mit Sonja Kosel Vorstand der Schachsenioren. Auch hier war Gerhard Derdus engagiert in der Jugendförderung und vertrat selber in Turnieren in – und außerhalb Schrambergs erfolgreich seinen Verein im Schachsport.
Eva-Maria Derdus ist eine begeisterte Musikerin. Auch sie musste als kleines Kind mit ihrer Familie ihre Geburtsstadt Karlsbad, damals im Sudentenland gelegen, verlassen und kam zunächst in die Gegend von Geislingen an der Steige. Nach ihrer Gymnasialausbildung entschied sie sich ebenfalls für die Lehrerlaufban und absolvierte ihr Studium am Pädagogischen Institut in Stuttgart. Sprachen, Musik, Gedichte, Literatur, Kunst und alles Schöne begeistern sie bis heute und so liegt auf ihrem Nachttisch immer ein kleines Buch mit fremdsprachlichen Geschichten zum Weiterlernen ihrer geliebten Sprachen Englisch, Französisch und Russisch. Auch am Klavier ist sie oft anzutreffen.
Ihren Kindern Sabine und Cornelia hat sie stets mit einer unerschütterlichen positiven Grundhaltung die Freude an diesen Dingen und am Leben selbst weitergegeben. Sie spielt seit fast 30 Jahren Violine im Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen und gestaltete früher lange Jahre lang als festes Mitglied im Orchester Schmidt die Festgottesdienste in St. Maria und Heilig Geist mit.
Gerhard Derdus und auch seine Frau Eva-Maria hatten und haben stets Freude am geselligen Zusammensein mit den Schachkameraden, deren Familien und allen Freunden und Bekannten. Ihr größter Wunsch für die Zukunft: noch lange gemeinsam jeden Tag verbringen zu können.