Die Berater der Imakomm Akademie haben ihre Analyse zur strategischen Entwicklung der "Marke Schramberg" abgeschlossen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Bruddliges Städtle mit Herz und Power: Einwohner sind stolz auf Fasnet und Junghans. Am Mittwoch ist Bürger-Infoabend.

Schramberg - Die Berater der Imakomm Akademie haben ihre Analyse zur strategischen Entwicklung der "Marke Schramberg" abgeschlossen. Nach der Vorstellung der Ergebnisse im Gemeinderat ist für Mittwoch ein Bürger-Infoabend (Aula Gymnasium, 19 Uhr) geplant. Zur Einstimmung dazu einige Ergebnisse.

Aufgabe für die Imakomm ist es, den Weg aufzuzeigen, wie Schramberg "eine einzigartige, sympathische und attrative Stadtmarke werden" kann, die auch so wahrgenommen" wird. Erste Vorgespräche fanden im März statt. Es folgten Expertengespräche mit Vertretern aus Stadtverwaltung, Kommunalpolitik, Unternehmen, Kirchen, Vereinen und mit Schrambergern aus allen Stadtteilen.

Bürger-Infoabend heute ab 19 Uhr in der Gymnasiums-Aula

Ferner wurden rund 1000 Leute aus Baden-Württemberg zu Schramberg befragt sowie Daten und Archive ausgewertet. Übrigens: Rund 800 Schramberger Bürger machten mit, für Bernd Radtke von Imkomm ein "sehr guter Wert". Viele Antworten seien als Auswahlmöglichkeit vorgegeben gewesen. Gefragt wurde gezielt nach positiven Einschätzungen, nicht nach Problemen. Einige Ergebnisse (jeweils die fünf meistgenannten Antworten):

Das sehen die Einwohner als größte Stärken Schrambergs an: Schöne Lage im Schwarzwald, starker Wirtschaftsstandort, reger Vereinsleben, breites Schulangebot, hochwertige Fachgeschäfte.

Das sehen die Unternehmen als größte Stärken Schrambergs an: starker Wirtschafts- und Industriestandort, schöne Lage im Schwarzwald, reges Vereinsleben, breites Angebot an Schulen, Freizeitmöglichkeiten/touristisches Potenzial.

Das sehen die Einwohner als Einzigartigkeiten ihrer Stadt: Bach-na-Fahrt/Fasnet, Burgen/Ruinen, Auto- und Uhrenwelt, hohe Wirtschaftskraft, Fünf-Täler-Stadt.

Das sehen die Unternehmen als Einzigartigkeiten der Stadt: Bach-na-Fahrt/Fasnet, Heimat der Junghans-Uhr, Auto- und Uhrenwelt (Museen), außergewöhnlich hohe Wirtschaftskraft, Burgen/Ruinen.

Darauf sind Einwohner besonders stolz: Bach-na-Fahrt/Fasnet (56 Prozent), Junghans (22), Industrie (19), Vereinsangebot (10), Landschaft (7).

Das gefällt den Schrambern selbst an ihrer Stadt am besten: Heimat/persönliche Verbindung, Fasnet/Bach-na-Fahrt, attraktive Fußgängerzone/Innenstadt, Natur, Einkaufsmöglichkeiten.

Das gefällt den Unternehmen am Besten an Schramberg: Schöne Landschaft, attraktive geografische Lage, attraktive Fußgängerzone/Innenstadt, gute Einkaufsmöglichkeiten und (alle auf Platz fünf) Freizeitangebote, starke Wirtschaft, Bach-na-Fahrt/Fasnet, Museen.

Das verbinden Auswärtige mit Schramberg: Lage/Schwarzwald, Uhren/Junghans, Eigenschaften der Stadt, Sehenswürdigkeiten, Fasnet/Bach-na-Fahrt.

So viele Punkte (von maximal zehn) geben Auswärtige Schramberg in folgenden Kategorien: familienfreundlich 6,8; kulturelle Vielfalt 6,5; Verbindung aus Natur und Technik 6,5; touristische Stärke 6,5.

Folgende Eigenschaften werden Schramberg zugewiesen (Top fünf): gemütlich/überschaubar, wirtschaftlich stark, humorvoll/närrisch, traditionsbewusst, lebenswert.

Aufgrund des Gesamtergebnisses kommt die Imakomm zum Schluss, dass folgende vier Punkte den "Markenkern" Schrambergs ausmachen: Schwarzwald/Lage, starker Wirtschaftsstandort, Uhrenstadt/Heimat von Junghans sowie Fasnet. Besonders sei die Lage am Rand des Schwarzwalds. Auch die "Grenzlage" zwischen Baden und Württemberg wird als Vorteil gesehen, ebenso die einzigartige "Fünf-Täler-Lage".

Das weitere Vorgehen: Imakomm will jetzt "identitätsbasierte, nicht-austauschbare und für die Zielgruppen attraktive Positionierungsthemen" herausarbeiten, auf die sich in der Umsetzung "alle Marketingaktivitäten beziehen". Die Ideen und Entwürfe sollen vorgestellt und mit dem Lenkungskreis diskutiert werden. Am Ende stimmt der Gemeinderat darüber ab.

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Einige markante und witzige Erkenntnisse aus der Umfrage: Der Gemeinderat beschreibt die Schramberger als freundlich und natürlich , aber auch als "bruddlig" . In der Selbstwahrnehmung landete das Adjektiv "schwäbisch" auf Platz vier, "bruddlig" auf Rang acht. Die Unternehmen unterschätzen den Stolz der Schramberger auf Junghans und Uhrenindustrie mit drei Prozent komplett. 72 Prozent der befragten Auswärtigen kennen Schramberg, 26 Prozent waren sogar schon mal hier. Als erstaunlich wertet Imakomm, dass die Attraktivität Schrambergs von Personen aus dem Regierungsbezirk Freiburg als am geringsten eingeschätzt wird. 2,2 Prozent der Auswärtigen schätzten, dass Schramberg mehr als 100.000 Einwohner hat. 15 Prozent schätzten Schramberg auf über 45.000 Einwohner.