Stadtkämmerer Huber stimmt den Schramberger Gemeinderat schon mal auf eine "unerfreuliche Situation" ein

Von Volker Rath

Schramberg. Kassensturz zur Jahresmitte: Die Stadt Schramberg kommt 2015 finanziell bislang planmäßig über die Runden. Aber im nächsten Jahr klafft voraussichtlich ein dickes Loch im Haushalt.

Einzelheiten dazu nannte Kämmerer Rudi Huber in der Sitzung des Gemeinderats. Demnach läuft es derzeit glatt. Zwar fallen einige Steuern und damit auch die Zuweisungen nicht ganz so hoch aus, wie das Land noch vor einigen Monaten vermutet hatte. Dafür korrigiert die Stadt die eigenen Einnahmen aus der Gewerbesteuer mit 19,3 Millionen (plus 700 000) nach oben.

Im Gegenzug steigt das, was die Stadt von der Gewerbesteuer gleich wieder abgeben muss, um 142 000 Euro. Die überplanmäßigen Ausgaben im laufenden Betrieb belaufen sich auf 344 000 Euro. Auch bei den Investitionen, zusammengefasst im Vermögenshaushalt, kam die eine oder andere unvorhergesehene Ausgabe dazu, etwa der Abriss von zwei Häusern in Waldmössingen und der Bau der neuen Brücke über den Lauterbach unterhalb des Sammelweihers.

Unterm Strich hat die Stadt aber nach aktueller Hochrechnung rund 630 000 Euro mehr in der Kasse. Der Kämmerer sagte, bis zur Jahresmitte seien "spektakuläre Besonderheiten" ausgeblieben. Der Gemeinderat stimmte den Mehrausgaben zu.

Erneut wies Huber darauf hin, dass die Stadt nächstes Jahr wohl finanziell vor einer "unerfreulichen Situation"  steht. Im Verwaltungshaushalt, aus dem der laufende Betrieb der Stadt wie Verwaltung und Kindergärten bezahlt wird, klafft nach derzeitigen Prognosen ein Millionenloch. Der Stadt fehle "der stolze Betrag" von 1,5 Millionen Euro, um wenigstens die so genannte "Mindestzuführungsrate" zu erreichen. Das ist die Summe, die benötigt wird, um zumindest die Tilgung laufender Darlehen aufbringen zu können. "Ob, beziehungsweise wie wir diesen Fehlbetrag zum Ausgelich bringen können, diese Frage kann ich Ihnen heute noch nicht beantworten", so Huber zu den Stadträten. Aufgrund aktueller Steuerschätzungen sei wohl kaum damit zu rechnen, dass sich Lücke durch höhere Steuern und Finanzzuweisungen des Landes von alleine fülle.

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