Immer umgeben von den 18 höchsten Viertausendern der Schweiz. Die Bergtouristen des Schwarzwaldvereins Schramberg bei ihren Unternehmungen zwischen Saas- und Mattertal im Wallis. Links hinten das Matterhorn, hinten, Mitte, Dent Blanche und rechts daneben das Obergabelhorn. Foto: Eckhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Schramberger Schwarzwaldvereins-Wanderer erleben fantastische Bergwoche in den Walliser Alpen

Von Anne Eckhardt

Schramberg. Fantastische Touren zwischen Saas Fee und Zermatt erlebten die Wanderfreunde des Schwarzwaldvereins Schramberg in der Schweizer Bergwelt des Wallis, das aktuell sein 200. Jubiläum feiert.

Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt von Bern, UNESCO-Welterbe, mit seinen Lauben und über 100 Brunnen lockerte die Anfahrt nach Saas Almagell auf. Saas war einst ein Gletschertal, nach dem Rückzug der Eismassen in höhere Regionen besiedelten Kelten das Gebiet. Römer, Burgunder und Franken lösten sie danach ab, bis die Sarazenen 939 ins Wallis einbrachen.

Vermutlich stammt von ihnen der Name Almagell - auf arabisch bedeutet "al-magl" der Vorposten. Oberhalb von Almagell, am Stausee Mattmark, war Startpunkt des ersten Wandertags. Bis 1960 ein natürlicher Gletscherstausee, wurde er nach mehreren katastrophalen Sturzfluten durch einen Staudamm mit Kraftwerk gezähmt. Nach einem reizvollen Pfad durch Fichten- und Lärchenwälder ging es auf breitem Waldweg nach Saas Fee ins Museum, wo sich die Wanderer über die Entwicklung des Tourismus und der Gletscher informieren konnten. Ein herrlicher Tag schälte sich am Dienstag bei Hohsaas auf 3100 Metern Höhe vor den Augen der begeisterten Wanderer langsam aus dem Nebel heraus. Auf dem alpinen Rundwanderweg "18 Viertausender" konnten sie erste Blicke auf Gletscher und schneebedeckte Gipfel genießen. Danach führte die Route vom Kreuzboden auf dem schmalen Pfad der Alpenblumenpromenade zur Almageller Alpe, die Bergkette mit dem Allalinhorn und den Feegletscher immer vor Augen. Nach fröhlicher Einkehr ging es an den weiteren Abstieg, der nach rund 800 Höhenmetern direkt am Hotel endete. Eine zweite Gruppe erkundete beim Kreuzboden den Genusswanderweg.

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen des Matterhorns. Mit Bus, Bahn und schließlich mit der Gornergrat-Zahnradbahn erreichten alle Wanderer in Zermatt die Riffelalp auf 2222 Metern. Ein angenehmer Bergpfad führte die Gruppe zum Grünsee, unterwegs hatte der - für diesen Tag engagierte - einheimische Bergführer manch unterhaltsame Geschichte parat. Der Abstieg wurde für eine Hütteneinkehr bei einem kleinen Bergdorf unterbrochen, wo sich das Matterhorn in seiner ganzen Pracht ohne das geringste Wölkchen präsentierte.

Am Donnerstag machten sich alle 50 Teilnehmer auf, um den grandiosen Blick von der Bergstation "Felskinn" auf 2991 Metern Höhe oberhalb von Saas Fee zu genießen. In drei Gruppen aufgeteilt, konnten nun verschiedene Schwierigkeitsgrade gemeistert werden. Zwei Gruppen wählten die Britanniahütte als Etappenziel, nur über eine Alpin-Route über einen Gletscher erreichbar. Auf 3030 Meter Höhe gelegen, wartet hier ein atemberaubendes Panorama über weitere Gletscher und Gipfel, während ein Zipfel des Mattmarkstausees heraufblinzelt.

Von der Britanniahütte wanderte eine Gruppe von 27 Teilnehmern über eine anspruchsvolle und beeindruckende Route auf schmalen Pfaden, teils ausgesetzt und über Felsplatten sowie ein mächtiges Blockfeld zur Bergstation der Plattjenbahn. Bei der Abschlusswanderung auf dem Ökopfad Hannig zur Gletschermoräne konnten neben den Walliser Schwarzhalsziegen auch Murmeltiere beobachtet werden, deren Pfiffe die Wanderer auf ihren Touren begleiteten. Abenteuerlicher Abschluss des Tages war der Erlebnisweg in der Felswand oberhalb von Almagell, auf dem sich einige Mutige aus der Gruppe an Felsen entlang schlängelten und zwei schwankende Hängebrücken überquerten.

Während der fast ebenso abenteuerlichen Heimfahrt über den Furkapass war der Bus geradezu umschwärmt von den Teilnehmern eines Radrennens. Sie alle tummelten sich mit Motorrädern und Fahrzeugen aller Art auf der schmalen, gewundenen Pass-Straße. Durch das Engagement der beiden Wanderführer Bernd und Eva Verwold im Einklang mit bestens vorbereiteten Touren wurden die schönen gemeinsamen Erlebnisse erst möglich. Mit unvergesslichen Eindrücken kehrten die Wanderkameraden wohlbehalten zurück.