"Schramberg bei Nacht" gefällt nicht nur dem Zeitungsausträger nicht, sondern es behindert auch die Polizei bei ihren Überwachungsaufgaben. Foto: DFC Rottweil

Licht aus wegen Sparbeschlüssen: Polizei nicht glücklich mit nächtlicher Stromabschaltung. 

Schramberg - Seit den Sparbeschlüssen des Gemeinderats versinkt die Stadt Schramberg wochentags zwischen 1 und 5 Uhr morgens im nächtlichen Dunkel. Nach den jüngsten Vorfällen ist die Polizei darüber erst recht nicht glücklich.

Eine kaum beleuchtete Stadt sei bei der Überwachung solcher Vorkommnisse nachteilig, machte Schrambergs Revierleiter Erich Moosmann bei der Vorstellung der Kriminalstatistik deutlich, nachdem in der vergangenen Woche in der Nacht zum Donnerstag die Innenstadt mit Papierabfällen verwüstet und das Heß-Bächle angestaut worden war. Dies sei einer der wenigen Situationen, in der bei Licht eine schnellere Information möglich gewesen wäre, so Moosmann.

"Stockdunkle Nacht"

Auch im Ausschuss für Umwelt und Technik wurde das Thema von Volker Maier-Juranek (Freie Liste), der als Beamter des Schramberger Reviers die ganze Verunreinigung mitbekommen hatte, angeschnitten. Wer in der Innenstadt unterwegs sei, der erlebe eine "stockdunkle Nacht".

Die Polizei habe bei fehlender Straßenbeleuchtung darüber hinaus keine Chance, die Randalierer zu fassen. Das einzige, was er gesehen habe, sei ein Dachs gewesen, der in der Innenstadt umhergestrichen sei. Besonders tragisch, so hatte Maier-Juranek bereits von früheren Erlebnissen berichtet, sei es dann, wenn das Licht ausgeschaltet werde. Man stehe von einer Sekunde auf die andere in vollständiger Dunkelheit und könne gar nichts mehr erkennen. Und jede Person, die man zuvor noch habe sehen können, sei urplötzlich in der Schwärze verschwunden, sehen auch andere Streifenbeamte die Situation etwas kritisch.

Vor diesem Hintergrund müsse man sich überlegen, ob die Stadt nicht doch zumindest in den Stadtkern nachts wieder Licht bringen wolle, gab Maier-Juranek zu bedenken, zumal zuvor sich das Ausschussgremium über die Anschaffung von LED-Leuchten unterhalten hatte, deren Energieverbrauch durch eine automatische Stromsparschaltung sogar noch abgesenkt werden könnte. Auch bei der Zeugensuche tappt die Polizei nach den beiden Vandalen-Aktionen weiter im Dunkeln: Es haben sich keine gemeldet, auch weil sie möglicherweise nichts erkennen konnten. Und so verschwand auch ein Gartentisch eines Cafés in der Fußgängerzone ohne dass jemand die Chance gehabt hätte, dies zu bemerken.