Thomas Diehl Foto: Diehl Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Thomas Diehl im Alter von 66 Jahren verstorben / Auch in Schramberg Spuren hinterlassen

Thomas Diehl, Gesellschafter und Vorsitzender des Vorstands der Diehl Stiftung & Co. KG, ist am Ostersonntag im Alter von 66 Jahren verstorben.

Schramberg/Nürnberg. Thomas Diehl war der dritte und damit jüngste Sohn von Karl Diehl. Gemeinsam mit seinen Brüdern Werner und Peter prägte er das Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend.

Thomas Diehl übernahm im Rahmen der familiären Aufgabenteilung die operative Führung des Unternehmens als Vorsitzender des Vorstands übernommen und das väterliche Erbe zu einem international aufgestellten Technologiekonzern weiterentwickelt, teilt die Stiftung jetzt mit. Vor einigen Jahren hat Thomas Diehl die überwiegende Mehrheit der bis dahin von ihm gehaltenen Anteile an seine drei Kinder weitergegeben.

Geboren wurde Thomas Diehl am 1. März 1951 in Buenos Aires/Argentinien als Sohn von Karl Diehl und Irmgard Diehl, geborene Schoedel. Nach verschiedenen Praktika bei General Motors und Siemens jeweils in Argentinien hatte sich Diehl, wie zuvor bereits sein Vater, für eine technische Studienrichtung entschieden und sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in der Fachrichtung Maschinenbau mit dem Grad eines Diplom-Ingenieurs abgeschlossen.

Auf Wunsch Karl Diehls trat er nach dem erfolgreichen Abschluss 1976 in das Familienunternehmen ein, um für die nächsten vier Jahre in der damaligen Diehl-Tochter Junghans Uhren in Schramberg tätig zu werden. Er erreichte während dieser Zeit unter anderem, dass Junghans der Einstieg in die Funktechnik gelang, die das Unternehmen später wieder zurück an die Spitze der europäischen Uhrenhersteller führen sollte.

1981 kehrte er in die Nürnberger Zentrale zurück, um Tochterunternehmen in den USA und Singapur zu gründen und von Nürnberg aus zu führen.

1983 wechselte Thomas Diehl in den damaligen Geschäftsbereich Munition, um dort die Leitung der Forschung und Entwicklung zu übernehmen.

Familienunternehmer

1988 wurde er in die Geschäftsführung des Unternehmens berufen, wo er die Verantwortung für das Ressort Technik übernahm. Ab 1993 hatte er in Personalunion die operative Führung der Diehl GmbH & Co. KG als Vorsitzender der Geschäftsführung inne. Seit der Umfirmierung des Unternehmens in die Diehl Stiftung zu Jahresbeginn 1998 leitete er die Gruppe als Vorsitzender des Vorstands.

Thomas Diehl war seinem Selbstverständnis nach ein Familienunternehmer, der sich stets zum Standort Deutschland und zu den fränkischen Wurzeln des Unternehmens bekannte.

Seine weitreichenden Kontakte haben ihn zu einem gesuchten Gesprächspartner werden lassen. Diehl war auch über die Tore des Unternehmens hinaus unternehmerisch und gesellschaftspolitisch aktiv. Anerkennung erfuhr Diehls öffentliches Engagement durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande (1997), die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Technische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (1999), die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens (2005) und die Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion (2009).