Über den groben Putz zieht Thomas Fleig den zweiten Belag. Nach den Rezepten von Bernhard Fleig (vorn) werden die Schichten für den Kalkputz selbst angemischt. Die alte Mühle ist ein neues Schmuckstück am Eichbach. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

An die 250 Jahre alte Eichbach-Mühle wird im ursprünglichen Zustand komplett erhalten

Von Christoph Ziechaus

Schramberg-Tennenbronn. Sie könnte in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden sein, die gerade restaurierte Eichbachmühle in Tennenbronn.

Etwa 1765 könnte das Mühlengebäude am Eichbach gebaut worden sein, das die heutigen Eigentümer Monika und Thomas Fleig seit 2012 sehr aufwendig und genauso sorgfältig restaurieren. Möglichst viel der alten Bausubstanz wollen die Beiden erhalten und nur morsche Teile ersetzen. Dabei werden solche Mittel und Baumaterialien eingesetzt, die schon so viele Jahrzehnte bis heute überdauert haben. So wurde zuerst das Sandsteingemäuer im Erdgeschoss ausgebessert und neu verfugt.

Im Dachgebälk wurden nur wenige Balken ersetzt, die nicht erhalten oder ausgebessert werden konnten. Die tragende Konstruktion wurde erhalten, allenfalls bestehende Verbindungen verstärkt. Die alten Ziegel wurden gereinigt und auf neue Dachlatten wieder eingedeckt. Im westlichen Teil sind Fachwerk und Riegel aus Sandsteinen mit Kalkputzen weitgehend erhalten. Sie haben tatsächlich die Jahrhunderte überstanden, wie Maler Bernhard Fleig an den verschiedenen Schichten im Putz erkennen kann. Die Bauherrn und Handwerker haben im Laufe der Zeit bei Renovierungen verschiedene Materialien verwendet, aber "nur Kalkputze ohne Zement", betonte der Fachmann, "so sind die Ausfachungen mit Kalkputz die Klimaanlage für das Fachwerk" und sorgen für eine angepasste Ableitung der Feuchte.

Bauherr Thomas Fleig mischt den Kalkputz nach den Rezepten, die Bernhard Fleig aus seinen Funden und Untersuchungen in alten Gemäuern der Gegend herausgefunden und bei Sanierungen ausprobiert hat. Neben verschiedenen Arten von Kalk werden Sande in unterschiedlicher Kornstärke gemischt, teilweise mit Kälberhaaren an Stelle von Vlies. In drei Schichten wird der Putz nass in nass auf die Sandsteinriegel aufgetragen, wobei intakte Schichten erhalten bleiben.

"Es kostet viel Zeit die Fachwerkwände zu restaurieren, aber so können wir die alte Mühle im ursprünglichen Zustand erhalten", freut sich Thomas Fleig über sein Tagwerk. Zum Mühlentag im nächsten Mai will seine Familie die Eichbachmühle für Besucher eröffnen.

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