Fleißige Helfer, die dem Regen trotzen : Die zehn Teilnehmer des IBG-Workcamps sind zwischen 18 und 25 Jahre alt und kommen aus der Slowakei, Weißrussland, der Türkei, Korea, Spanien und Frankreich. Rechts zu sehen ist Stadt-Mitarbeiter Karl Pröbstle Foto: Lipp Foto: Schwarzwälder-Bote

Engagement für Völkerverständigung und Gemeinnützigkeit / Gemeinsames Essen, Arbeiten und Freizeitgestaltung

Von Nina Lipp

Schramberg. Bei kühlen Temperaturen und Dauerregen im Wald arbeiten? Und zwar freiwillig und unentgeltlich? Genau das machen gerade zehn junge Menschen aus der ganzen Welt, die ihre Teilnahme an einem so genannten Workcamp nach Schramberg geführt hat.

"Seit Montag kämpfen wir uns durch die Dornenhecken, die die Wege zugewuchert hatten. Jetzt können die Waldbesucher diese wieder gefahrenfrei nutzen", freut sich Karl Pröbstle, der die Jugendlichen bei ihrer Arbeit auf Schramberger Wald-und Wanderwegen betreut und unterstützt.

Seit Montag sind die Teilnehmer dabei, die Waldwege zwischen St. Maria, Aussichtsturm und der Hohenschramberg von Berberitze, Schlehdorn und anderen dornenartigen Sträuchern zu befreien, die das Wandern und Spazierengehen dort erschwert hatten. Die jungen Erwachsenen wussten zwar, dass die Arbeit, die sie in Schramberg und Umgebung verrichten werden, in der Natur stattfindet und auch körperliche Ausdauer erfordert, auf Dauerregen waren sie dennoch nicht gefasst. Pröbstle: "An diejenigen, die nicht ausreichend ausgestattet waren, haben wir Wetterschutzkleidung und Gummistiefel verteilt."

"Wir mussten, wenn die Stimmung schlecht war, motivieren", sagt der 29-jährige Campleiter Fernando Barea, der seine Funktion als Mittelsmann zwischen Gruppe und Organisatoren beschreibt. Diese sind auf der einen Seite der Verein IBG (Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten), auf der anderen die Gastgemeinde.

Bastian Braun, der Barea unterstützt, ergänzt: "Wir verlangen nichts Unmögliches. Wir machen genug Pausen, und jeder arbeitet nach seinem persönlichen Tempo"

"Für diese Wetterverhältnisse haben alle eine tolle Leistung erbracht", lobt Pröbstle.

Der Arbeitstag der zehn jungen Erwachsenen – die beiden Weißrussinnen Viktorya und Marharyta sind mit ihren 18 Jahren die Jüngsten – beginnt morgens um 8 Uhr, dafür steht nachmittags ab 14.30 Uhr Freizeitgestaltung auf dem Programm. Dann geht’s erst mal ins Ferien- und Freizeithaus Moosenmättle, wo nach einer warmen Dusche gemeinsam gekocht und gegessen wird. Weil es für einen Schwimmbadbesuch zu kalt ist, spielen die jungen Erwachsenen viel Tischtennis oder verfolgen gemeinsam die Spiele der Fußballweltmeisterschaft.

Darin liegt ein weiterer zentraler Baustein eines IBG-Workcamps: "Der internationale Gemeinschaftsdienst bringt junge Menschen aus verschiedenen Ländern für zwei bis drei Wochen zusammen, damit sich die Teilnehmer untereinander und die Menschen aus dem Gastland kennenlernen", erklärt Braun.

Julien (25) und Matthieu (20) aus Frankreich hoffen darauf, dass am Sonntag das Wetter gut genug ist, damit alle Teilnehmer zusammen mit deutschem Publikum das Finale beim Public Viewing verfolgen können.

Ab Montag dann wird das Einsatzgebiet der IBG-Teilnehmer nach Lauterbach verlegt, wo sich die Teilnehmer unter anderem der Weidepflege widmen wollen.