Carina, Gerhild und Martin Grießhaber stimmten die Oberablieder an. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Passend zur Ausstellungseröffnung aufgeführt

Schramberg-Tennenbronn (czh). Der Blick zurück auf die Hausmusik in vergangenen Zeiten führte zu einer Premiere mit dem neuen Lied vom "Heimathaus von Tennenbronn, (das) ein Schmuckstück ist – man träumt davon". Weil er schlaflos nicht träumen konnte, hat Edwin Klausmann die Verse aufgeschrieben und eine Melodie im Walzertakt dazu komponiert.

Passend zur Eröffnung der Ausstellung im Heimathaus gab es die Uraufführung mit Edwin Klausmann am Akkordeon und der Grießhaber Family. Die hatte zuvor im katholischen Pfarrsaal Beispiele von alpenländischer Tanzmusik und Stubenmusik intoniert.

Martin Grießhaber spannte den Bogen von höfischer Musik des Mittelalters mit Menuetten und Rundtänzen zur bäuerlichen Musik im 17. Jahrhundert mit Polka und Ländlern. Mit der Schwarzwälder Tanzmusik spielte die Musik schon ab etwa 1490 in Tennenbronn, denn dazu gehörte damals Krummenschiltach, das heutige Langenschiltach. Dort im Gasthaus alte Post (heute "Grüner Baum") an der Straße zwischen Straßburg und Konstanz wurden die Pferde gewechselt und offenbar feste gefeiert. Denn bis um 1860 spielte eine ständige Hausmusik die Oberabtänze im Gasthaus.

Hatte der erste evangelische Pfarrer Georg Kober 1565 noch ein Tanzverbot von oben herab durchgesetzt, so musste das etwa 100 Jahre später auf Druck von Wirten und Gästen wieder von oben herab aufgehoben werden. Die Oberab Musik hatte sich mit Polka durchgesetzt und in den Texten wurde die Obrigkeit auf den Arm genommen.

Zwischen 1860 und 1910 sorgte die Bässlemusik mit Musikern aus Tennenbronn für Stimmung und Tanz bei rechten Bauernhochzeiten. Bilder belegen zumindest seit 1924 einen gemischten Gesangverein auf der hinteren Ecke und bei den Lichtgängen wurde viel gesungen.

Gesungen wurden die Oberablieder mit aktuellen Ergänzungen von Martin Grießhaber in Begleitung von Gerhild und Carina und zur Premiere der vier Strophen des Lieds vom Heimathaus gab Edwin Klausmann die Melodie vor.

Bis 6. Januar zeigt eine Sonderausstellung Instrumente und Notenhefte der Schwarzwälder Volksmusik aus Tennenbronner Sammlungen.