Pfarrer Christian Albrecht erläutert den Gottesdienstbesuchern die Neugestaltung. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: "St. Valentin" in Waldmössingen mit feierlichem Gottesdienst wiedereröffnet

Schramberg-Waldmössingen. Mit einem feierlichen Gottesdienst am Vorabend des ersten Advents wurde die Waldmössinger St.-Valentin-Kirche nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wiedereröffnet.

Der Kirchenchor gestaltete die Messe mit. Pfarrer Christian Albrecht begrüßte die Gottesdienstbesucher in der "licht und dicht gewordenen Kirche", wie er schmunzelnd anmerkte. Die Sanierungs- und Renovierungsarbeiten seien sehr umfangreich gewesen, aber das Ergebnis könne sich durchaus sehen lassen.

Kaum wiederzuerkennen

Die Kirche habe nicht nur ein neues, dichtes, Dach erhalten, sondern auch der Innenraum sei kaum wiederzuerkennen. Viele Gottesdienstbesucher staunten, als sie am Samstagabend erstmals das Gotteshaus wieder betraten. Hell und freundlich wirkt die Kirche jetzt. Der "Garagencharakter" – wie einige Gottesdienstbesucher sich erinnerten – gehöre der Vergangenheit an.

Der Rottweiler Künstler Tobias Kammerer hat den Heiligen – dem Josef und dem Kirchenpatron St. Valentin –, aber auch Christus und Maria durch seine farblichen Hintermalungen eine neue Heimat gegeben. Und die neue Lichtanlage sorgt dafür, dass sie ins rechte Licht gerückt werden.

"Ich habe hier in der Kirche eine neue geistliche Heimat gefunden", freut sich Albrecht, der zugibt, dass er anfangs von den Farben, die der Künstler vorgeschlagen hatte, nicht begeistert gewesen sei. "Ich mag’s doch eher nüchtern", sagt er. Aber jetzt habe er in der Kirche ganz viel Neues entdeckt. Und an diesen Entdeckungen ließ er in seiner Predigt die Gottesdienstbesucher teilhaben. Problematisch sei ja zunächst die neue Heimat für Christus gewesen.

Gelbe Aura

Das Kreuz wurde entfernt und das Entsetzen war groß. Tobias Kammerer sei es mit seiner farblichen Komposition aber bestens gelungen, Christus wieder ins Zentrum zu rücken. Wer genau hinschaut, der entdeckt, dass das Kreuz keinesfalls fehlt. Rote Linien deuten das Kreuz an. Überstrahlt wird das Ganze von einer gelben Aura, von der Christus umgeben ist. Gelb steht für die Auferstehung. "Man hat den Eindruck, dass Christus uns alle umfasst, oder umarmt. Er hängt an der Kreuzung zwischen Himmel und Erde", so Albrecht.

Ganz beeindruckend finde er auch den Kreuzweg. Durch die Neugestaltung – der Kreuzweg hat eine silberne Hintermalung – sehe man trotz allen Leids den Silberstreif am Horizont. Und durch den Strahl der göttlichen Liebe gehe der Himmel auf und werde zum Silberstreif der Hoffnung, so Albrecht. Und auch die Gottesmutter Maria beeindruckt vor dem blauen Hintergrund. "Sie stand bislang immer ein bissle in der Ecke. Jetzt steht sie in ihrem eigenen Himmel", freut sich der Geistliche.

Albrecht machte deutlich, dass das gesamte Vorhaben nur gelungen sei, weil sich so viele Leute dafür engagiert hätten. Allen voran Architekt Harald Ganter. Aber auch der Bauausschuss und alle Helfer und Handwerker hätten Großartiges geleistet. Und nicht zuletzt habe der örtliche Elektriker noch dafür gesorgt, dass die neue Lichtanlage rechtzeitig zur Wiedereröffnung alles ins rechte Licht setzen konnte. "Wir haben wirklich Grund Dank zu sagen für solch ein schönes Gotteshaus", so Albrecht abschließend.