Burgsträßler: Manfred Dold: "Hen Spaß und schwätzt an Scheiß raus" / Stefan Link: Elferräte bekommen ab 50 Depressionen

Für die Burg- und Brestenbergvereinigung und die Da-Bach-na-Fahrer spielt die Lokation offenbar keine Rolle. Sie feierten ihren 33. Hausball erstmals im Bruckbeck-Haas Café, nach zuvor 32 Jahren in der urigen "Schönen Aussicht".

Schramberg. Als die Hausband "Holidays" den Narrenmarsch anstimmte, hüpften Hansel und Da-Bach-na-Fahrer mit vollen Brezelstangen im Lokal umher. Aus jedem Winkel drangen laute "Hoorig, hoorig isch dia Katz"-Rufe und schon war mächtig was los in der Bude. Ansager Manfred Dold hatte die Lacher gleich auf seiner Seite, in dem er ein Unterhaltungsprogramm bis nachts um 1.30 Uhr versprach und das Publikum aufforderte: "Hen Spaß und schwätzet an Scheiß raus".

Stimmungshits

Was nun tatsächlich untereinander geplaudert wurde, war bei dem einsetzenden Gequatsche kaum vernehmbar. Es jagte ein Programmpunkt den anderen – bis kurz vor Mitternacht. Und dazwischen sorgte die Musikband für Stimmungshits, sodass Tanzfreudige auf engstem Raum ihrem Hobby frönten. Eine erste Kostprobe des vielseitigen Unterhaltungsprogramms gab es von Mathias und Tobias Dold, die als Clown-Artisten akrobatische Kabinettstücke mit einem gehörigen Schuss Blödelei vermischten.

Wie es auf einer Busreise der Schramberger Narrenzunft zu einem Narrentreffen zugeht, davon plauderte Tobias Dold jede Menge lustige Einzelheiten aus. Es herrsche eine Sitzhierarchie, an der nicht gerüttelt werden dürfe. Bereits in Sulgen sei das erste Bier leer, und eine Fahrt von 30 Kilometer könne wegen der vielen Pinkelpausen gut und gerne drei Stunden dauern. Nach Bezug des Hotels treffe man in einer Gaststätte wieder alle Schramberger an. Auf der Rückreise dauere es keine zehn Minuten, dann schlafe fast alles im Bus. Endlich wieder im vertrauten Heim, fielen mehrere Pfandmarken aus der Jackentasche, die man vorher vergeblich bei der Rückgabe des Weizenbierglases gesucht habe.

Als edler Ritter nahm Sven Kindler die Kommunalpolitik auf die Narrenschippe und vermischte sie mit viel Lokalkolorit. Als singende Da-Bach-na-Fahrer-Kalenderverkäufer präsentierten sich Tobias Kuhner und Daniela Rapp und verbreiteten Schmunzeln. Stefan Link verriet Hobbys wie Puzzles, Zinnteller und Weinkrüge sammeln und ganz neu: Stickarbeiten mit Blumenmotiven. Aber mit Leib und Seele sei er Elferrat. Weil man da häufig beschimpft, angepöbelt und verseckelt werde, kämen ab 50 die Depressionen. Sein Arzt habe ihm geraten, zum Stressabau voll aus sich herauszugehen, was er in Form eines verbalen Ausbruchs zum Besten gab. Letztlich kam Link zu der Feststellung: "Mir Elfer machet Fasnet mit Herz. Wir sind die Erfinder der Fasnet, wir sind die Fasnet".

Hansi der Hahn

Als "Hansi unser Hahn, der immer will und nicht mehr kann" outete sich Sigger Hafner im Gockeler-Kostüm. Im wahrsten Sinne des Wortes wurde er von Henne-Hirt Michael Mettmann mit der Peitsche angetrieben. Den letzten Programmpunkt des Abends nahm die Musikband zum Anlass, mit dem Gassenhauer "Her mit meina Henna" den Geräuschpegel noch zu pushen – und die Fasnetparty war nach Mitternacht noch lange nicht vorbei.