Optisch viel geboten war beim Bürgerball der Narrenzunft Sulgen am Samstag. Junge Tänzerinnen und Tänzer und noch jüngere Gardemädchen gefielen bei ihren Auftritten in der Festhalle, das Zunftballett setzte dem allerdings die Spitze auf und brachte mit seiner Kuhnummer die Halle zum Beben. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerball: Liegt das an der Zuschusskürzung? / Neuer Brauchtumstanz erster Höhepunkt / Männerballett bringt Halle zum Beben

Schramberg-Sulgen (lh). Beim Bürgerball der Narrenzunft Sulgen überraschte die Hanselgilde mit einem neuen Brauchtumstanz. Und auch die Newcomer des "Frohsinn" Sulgen ließen aufhorchen.

Der Zunft war es wiederum gelungen, ein unterhaltsames Ballprogramm mit ausschließlich einheimischen Akteuren auf die Beine zu stellen, wenngleich die eigenen Mitglieder durch Mehrfachauftritte besonders stark gefordert waren. "Dahoam isch dahoam" lautete das Motto des Bürgerballs, das viele Besucher mit ihrer Kostümierung gekonnt in Szene setzten. Auch die Festhalle war entsprechend dekoriert, wenngleich ein bisschen Phantasie dazu gehörte, um die an den Wänden hängenden roten Luftballons mit dem Bollenhut in Verbindung zu bringen.

Mit markigen Sprüchen und launiger Rede schoss Präsident Hape Marte spitz auf fehlende Stadträte, die sich wohl wegen der zehnprozentigen Vereinszuschusskürzung nicht mehr auf den Sulgen trauten.

Schon beim ersten Programmpunkt mit der Hanselgilde stellte sich kollektive Fasnetseligkeit ein. Der neue von Sonja Baier einstudierte Brauchtumstanz begeisterte als erster Höhepunkt im Konfettiregen und schon musste eine Zugabe her. Das Hochgefühl sollte sich zu temperamentvollem Übermut steigern, als sich der Musikverein Sulgen mit "Rot, rot sind die Rosen" und "Die Fischerin vom Bodensee" in die Herzen des Publikums spielte und sang.

Nur wenige aufmerksame Zuhörer hatte hingegen Büttenredner Thomas Klukas, der von seinen Erfahrungen als Schwabe in Berlin, Hamburg und den USA erzählte.

Die Showtanzgruppe der Sulgener Berghexen brillierte mit choreographiertem Ballett, Schwung und Anmut. Bei der Gesangsnummer der Hanselgilde, von Hape Marte als "Newcomer des Frohsinns" angekündigt, war mächtig Alkohol im Spiel. Bekannte Gassenhauer wurden in "Immer wieder sonntags" und "Eine neue Leber ist wie ein neues Leben" umgetextet.

Während verlängerter Umbauphasen peitschte das "Starzach-Duo" die Stimmung an. Das Publikum musste nicht lange zum Mitmachen animiert werden, bald tanzte es auf den Stühlen und folgte den Anweisungen der Band. Dies galt auch für eine Polonaise. Dass ein Showtanz auch mit nur vier Mädels gelingen kann und zur Unterhaltung beiträgt, bewies das Zunftballett eindrucksvoll. Bevor das Männerballett in der Maskerade als Kühe die Halle zum Beben brachte und als "Mountain Man" einen letzten Höhepunkt setzte, sorgten Sonja Baier und Udo Kern mit einer kurzen Luftballon-Nummer für Heiterkeit.

Sämtliche Akteure trafen sich anschließend zum großen Finale auf der Bühne und durften für ihr Engagement noch einmal kräftig Applaus über sich ergehen lassen. Danach gehörte dem Starzach-Duo das Kommando und die Party ging auf der Bühne beim Tanzen und in den Bars bis in die Morgenstunden weiter.