Zum neuen Leitbild der Schule als Marke entwickelte Stefan Link das erstmals öffentlich gezeigte Logo. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Logo beim Schulfest vorgestellt / Lehrerkonferenz entscheidet

Schramberg (czh). Die Entwicklung eines Leitbilds für die "Schule als Marke" kündigte Schulleiter Bernhard Dennig beim Jubiläumsfest des Gymnasiums an.

In Diskussionen unter Lehrern, Schülern und Eltern hätten sich drei wichtige Leitlinien herauskristallisiert. Man wolle in der Gemeinschaft lernen, sich dabei unterstützen und helfen.

Es gehe um die Vermittlung von Bildung in einer Verbindung von Kopf und Hand bis hin zu handwerklichen Tätigkeiten. Als Grundlage diene eine breite Ausbildung in Sprachen und Naturwissenschaften, auf der in höheren Stufen eine Spezialisierung stattfinden kann. Daneben biete die Schule auch Kurse in Musik und inzwischen auch das Hauptfach Wirtschaft.

Wichtige Impulse setzten die Bildungspartnerschaften mit örtlichem Gewerbe und Handwerk. Die dienten den Schülern auch als eine Vorbereitung auf die Zukunft, der dritte Leitlinie für Leben und Lernen im Gymnasium. In einer Präsentation erklärte Stefan Link die Entwicklung zu einer bewusst gelebten Identität der Schule, die sich auch in einem Logo ausdrücken sollte. Aus vielen Vorschlägen könnte nun zwischen zwei Entwürfen gewählt werden.

Der Mediendesigner stellte erstmals die Entwürfe für das schwarz-gelbe Hexagon vor und die bunte Kugel für das Orbitallogo.

Über die weitere Entwicklung werde in der Lehrerkonferenz entschieden.

Von Christoph Ziechaus

Schramberg. Zum Schulfest mit einer "langen Geschichte in wechselnder Besetzung" lud Schulleiter Bernhard Dennig beim 175-jährigen Bestehen des Gymnasiums Schramberg ein.

Mit einem dramatischen Potpourri aus Bond-Filmmusik steigerte die Streicher-AG die Spannung auf den Festvortrag von Carsten Kohlmann zur Geschichte des Gymnasiums. Der Stadtarchivar verwies auf "die fortschrittliche Bildungspolitik, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Königreich Württemberg betrieben wurde". In diesem "Jahrhundert der Bildung" wurde 1835 ein Schulentwicklungsplan beschlossen, mit dem neben der klassischen Bildung an den Lateinschulen eine praxisorientierte an den Realschulen gefördert wurde.

Zwar gab es erste Realschulen schon seit 1783 in Nürtingen und 1798 in Stuttgart, aber bis 1839 wurden in schneller Folge weitere Schulen in Städten wie Ulm, Tübingen, Heilbronn, Tuttlingen und Rottweil gegründet.

Im Marktflecken Schramberg entwickelten sich seit 1820 mit der beginnenden Industrialisierung (Gründung der Steingutfabrik) "stadtähnliche Strukturen" mit einem starken Wachstum der Bevölkerung. Die rege Bautätigkeit in dieser Aufbruchzeit schuf "ein im Schwarzwald einzigartiges Ensemble spätklassizistischer Adels-, Fabrik- und Kirchenarchitektur" mit Schloss, Steingutfabrik und Kirche St. Maria. Carsten Kohlmann regte an, dieses „historisch-kulturelle Highlight“ beim gerade diskutierten Markenbildungsprozess zu berücksichtigen.

In dieser "alten Mitte von Schramberg" liegen in der Burgschule die Wurzeln des heutigen Gymnasiums. Dort wurde 1840 im Erdgeschoss ein Unterrichtsraum für die neue Realschule ausgebaut, in der heutigen Musikschule das "Bach-Zimmer". Damit war das regionale Wirtschaftszentrum Schramberg der zweite Marktflecken mit einer Realschule, neben Eningen und vor Schwenningen.

Erster Lehrer wurde der "Real-Lehramts-Candidat" Michael Eble, der 17 Schüler von Montag bis Samstag jeweils vier Stunden unterrichtete, in Deutsch, Französisch, Rechnen, Geometrie, Geschichte, Erdkunde, Naturlehre, Zeichnen, Singen, Schönschreiben und Religion.