Ein dankbares Lächeln ihrer "Kundschaft" ist für die beiden Friseurinnen das schönste Geschenk. Foto: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder-Bote

Haarschnitt: Für junge Flüchtlinge gratis

"Etwas wirklich Sinnvolles machen" – das war die Intention von Friseurin Büsra Aita und ihrer Kollegin Stefanie Berisha vom Friseursalon "Haarparadies" in der Oberndorfer Straße.

Schramberg. Deshalb boten sie an, geflüchteten Jugendlichen kostenlos einen neuen und modernen Haarschnitt zu verpassen. Insgesamt viereinhalb Stunden lang waren die beiden Frauen an ihrem eigentlich freien Tag damit beschäftigt, ehrenamtlich Jungs im Alter von 14 bis 18 Jahren die Haare zu schneiden. "Denn ich denke, man muss etwas Gutes tun, um Gutes zurück zu bekommen", erklärt Aita. Beide sind selbst Mütter und der Meinung, dass das Lächeln der Jugendlichen und das Strahlen in ihren Augen das Beste gewesen sei, was sie dafür zurück bekommen konnten.

Auf die Idee kam Aita durch ihren Freund, der in Fluorn-Winzeln in einer Stiftung für Flüchtlinge tätig war. "Einmal habe ich ihn dorthin begleitet und gesehen, wie sich die Kinder im Badezimmer gegenseitig die Haare schnitten."

Das zu sehen, habe ihr so leid getan, dass sie gemeinsam mit ihrer Kollegin die Aktion ins Leben gerufen habe. "Da ist uns erst einmal aufgefallen, wie selbstverständlich für uns ein Besuch beim Friseur ist." Ihre Kollegin stimmt ihr zu: "Heute bekommen schon die Jüngsten zwischen vier und acht Jahren regelmäßig einen neuen Haarschnitt." Die Jungs kamen mit ihren Betreuern im Salon vorbei und versuchten den beiden engagierten Frauen mit Fotos auf ihren Smartphones zu erklären, wie sie sich ihre neue Frisur vorstellten. "Das funktionierte erstaunlich gut trotz anfänglicher Kommunikationsschwierigkeiten", erzählte Berisha voller Stolz. Auch die Steuerberaterin der beiden Friseurinnen, Ursula Blessing, unterstützte ihre Aktion. "Als wir ihr von der geplanten Aktion erzählten, war sie sofort begeistert und bot uns an, Getränke und Kuchen für die Jugendlichen zu spenden."