Christian Kühn (Zweiter von rechts) am "Grünen Abend" der Ortsgruppe Schramberg-Lauterbach im "Spunden". Foto: Grüne Foto: Schwarzwälder-Bote

Freude über neue Mitglieder in Lauterbach

Schramberg. Die Zahl der Grünen-Mitglieder in Lauterbach hat sich verdoppelt– von zwei auf vier. Lokale und bundespolitische Themen waren Thema am "Grünen Abend" in Schramberg.

Mit dabei im Gasthaus "Spunden" in Schramberg war der Bundestagsabgeordnete Christian Kühn aus Tübingen, der die grüne "Diaspora" im Kreis Rottweil in Berlin mitbetreut. Kreisgeschäftsführerin Sonja Rajsp freute sich über die neuen Mitglieder – ein Tennenbronner und eine Lauterbacherin. Sie war bisher die einzige Grüne in Lauterbach. Sie sieht noch Potenzial für ihre Partei im "Mutterland" der CDU: "Ich habe noch keinen getroffen, der Genmais und Atomkraftwerke gut findet. Und dafür steht nun mal die CDU."

Kühn kritisierte das transatlantische Handelsabkommen TTIP, das derzeit zwischen Europa und den USA verhandelt wird. Es werde hinter verschlossenen Türen getagt, der Verbraucherschutz fehle. Am Tisch säßen lediglich Vertreter der Wirtschaftsinteressen. Die Risiken: sinkende Standards, etwa durch genveränderte Nahrungsmittel, und die Möglichkeit der Konzerne, Regierungen zu verklagen, wenn durch neue Gesetze deren Gewinne schmelzen. Aktuell wolle der Tabakkonzern Philipp Morris Schadenersatz von der australischen Regierung, weil Bilder von Folgen des Rauchens jetzt Pflicht aus Zigarettenschachteln sind. "Wir können TTIP stoppen", so Kühn. Wachstumschancen für die Wirtschaft und Risiken stünden in keinem Verhältnis.

Thema war auch die Energiewende. "Die von CDU und SPD verbreitete These‚ die Erneuerbaren Energien sind schuld an den steigenden Strompreisen, ist Quatsch", so Kühn. Der Industriestrompreis sei so niedrig wie seit fünf Jahren nicht. Auch der Handel für Kohlendioxid-Emission sei "aus dem Ruder gelaufen". Eine Tonne des klimaschädlichen Gases koste vier Euro, 40 Euro seien geplant gewesen. Es gebe zu viele Zertifikate. Genveränderte Pflanzen nützten nur den Konzernen. Das Saatgut sei sechs Mal teurer als normales, außerdem müssten in der Landwirtschaft dann 80 Mal mehr Pestizide eingesetzt werden. Fast alle CDU-Abgeordneten, auch Volker Kauder, hätten im Bundestag für Gentechnik gestimmt.