Weihe: Nach dem Segen hören die Besucher den Klang der vier neuen Glocken zum ersten Mal
Von Christoph Ziechaus
Im klingenden Zug durch die Stadt vom Schützenplatz und am Rathaus vorbei wurden die vier neuen Glocken zur Stadtkirche in der Oberndorfer Straße gefahren.
Schramberg. Die Schramberger Stadtmusik gab beim Zug durch einen Teil der Gemeinde den Ton an vor der grünen Werksfeuerwehr von Junghans mit den vier geschmückten Glocken auf einem Anhänger. Vor der Stadtkirche wartete schon der Haas-Kranwagen, mit dem in bester Millimeterarbeit die Glocken nach einander an dem "Triumphbogen" auf der Kirchentreppe aufgehängt wurden.
Wenn sie demnächst in das Gestühl der beiden Kirchtürme eingehängt werden, sollen "sie nicht nur lieblich klingen, sondern auch von Frieden künden", wünschte Pfarrer Michael Jonas beim Festgottesdienst in der voll besetzten Stadtkirche.
"Die Glocken verbinden Stadt und Kirche", bekräftigte Professor Martin Wallraff von der Universität München; sie erweckten Menschen und seien "die einzigen Medien, die man nicht wegzappen kann".
Geläut lässt aufhorchen und einen Moment innehalten
Die weltlichen Aufgaben von Glocken zur Warnung vor Sturm oder Feuer seien längst überholt; sie seien heute reine Kirchenglocken, wenn ihr Schlag einen Moment aufhorchen lasse und an Christus erinnere. Alle hörten die Glocken, auch wenn nicht alle glauben wollten. In seiner Festrede lehnte sich Martin Wallraff an Aussagen zum Glockenhall aus dem Roman "Der Erwählte" von Thomas Mann an.
Orgel, Stadtmusik und Chor beendeten den Gottesdienst mit einem mächtigen Lob Gottes. Auf dem Kirchenplatz versammelte sich die Gemeinde zur Glockenweihe mit den Pfarrern Michael Jonas, Gerhard Ruoff, Martin Wallraff, Markus Krimmer und Heidrun Stocker.
Neue und alte Glocken erklingen erstmals gemeinsam an Erntedank
Stadtpfarrer Michael Jonas schlug nach dem Segen die große Jubiläumsglocke an, danach die Petrus-, die Paulus und die kleine Lutherglocke.
Das erste mal gemeinsam mit ihren drei älteren Geschwistern werden die neuen Glocken am Erntedankfest am 2. Oktober zu hören sein.