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Billiges Kunstrasengranulat könnte Krebsrisiko erhöhen

Die Nachricht, dass Kunstrasenplätze in den Niederlanden gesperrt wurden, da Verdacht auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch das verwendete Altreifen-Granulat bestand, sorgte auch hierzulande für Bedenken.

Schramberg. Besorgniserregend sei vor allem das schwarze Granulat (SBR), welches aus alten Gummireifen besteht.

Der Marktführer für Kunstrasenplätze in Deutschland, Polytan, gab in einer Pressemitteilung am 17. Oktober aber Entwarnung: Das schwarze Granulat werde in Deutschland auf Grund der hohen Standards für Qualität kaum verwendet. Außerdem gebe es keine Studien, die den Verdacht des erhöhten Krebsrisikos durch das Granulat bestätigen. Statt dem schwarzen Granulat werde größtenteils "grünes Granulat" verwendet, das aus Recyclingkunstoffen besteht und mit EPDM, einem synthetischen Kautschuk, ummantelt wird.

Bei diesem EPDM liege der Wert der schädlichen Chemikalien unter der Nachweisgrenze. Auf Grund der unterschiedlichen Bauweise wird in Holland allerdings viel mehr Granulat für einen Platz benötigt.

Werden in Deutschland pro Quadratmeter Kunstrasen vier bis fünf Kilogramm Granulat verwendet, beträgt die Menge in Holland stolze 15 bis 18 Kilogramm pro Quadratmeter. Deshalb wird dort aus Preisgründen oft auf SBR zurückgegriffen.

Schramberg und Lauterbach verweisen auf Verwendung zertifizierten Materials

Im Schwarzwald sieht das anders aus: Die Stadt Schramberg teilte auf Anfrage mit, für den Bau der Kunstrasenplätze in Sulgen, Schramberg und Tennenbronn wurde das zertifizierte grüne Granulat von den Firmen Polytan und Strabag verwendet. Auch die Gemeinde Lauterbach bezog das Granulat für den neuen Kunstrasenplatz über die Firma Polytan.

Der neue Platz stellt sich als eine gute Entscheidung heraus, färbte sich doch der Ball auf dem alten Kunstrasenplatz in Lauterbach bereits nach wenigen Minuten schwarz.