Friedhof Waldmössingen. Im Ort besteht der Wunsch nach Reihenrasengräbern. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Neukalkulation der Friedhofsgebühren könnte vorgezogen werden

Von Lothar Herzog

Schramberg-Waldmössingen. Für den Friedhof Waldmössingen gibt es Bedarf für Erdgräber mit wenig Pflegeaufwand. Allerdings fehlt für diese Bestattungsform eine Kostenkalkulation.

In der Sitzung des Ortschaftsrats trug Bürgerin Johanna Rapp in der Einwohnerfragestunde ihr Anliegen vor. Im Alter von 77 Jahren dächten sie und ihr etwas älterer Mann über den Friedhof nach. Der sei in Waldmössingen vor ein paar Jahren erweitert worden und sehr gepflegt. Sie und ihr Mann wollten aber keine Feuerbestattung, sondern wünschten sich eine herkömmliche Beerdigung mit Sarg. Da die Nachkommen jedoch für die Pflege eines herkömmlichen Erdgrabes nicht die Zeit hätten, weil sie nicht im Ort wohnen, stellte sie die Anfrage für ein Reihenrasengrab. Sie habe Kenntnis, dass es solche Grabformen auf anderen Friedhöfen gebe. Und Platz genug habe der Friedhof in Waldmössingen allemal.

Außerdem sei sie sich sicher, dass die Nachfrage im Ort steigen werde, wenn es dieses Angebot gebe, stellte Rapp fest.

Ortsvorsteherin Claudia Schmid sagte, sie kenne das Anliegen Rapps und die von ihr gewünschte Grabform. Sie habe ihr zugesichert, dass auf dem Friedhof Waldmössingen so etwas angeboten werden könnte. Wenn im Jahre 2016 eine neue Kalkulation für die Friedhofsgebühren anstehe, werde diese Bestattungsform mit einbezogen, so Schmid. Dieser Termin war für Rapp zu spät, weshalb sie um einen früheren Zeitpunkt bat.

Sachbearbeiter Karl Pröbstle versicherte, die von Rapp gewünschte Bestattungsform in einem Reihenrasengrab sei grundsätzlich auf allen Friedhöfen der Stadt möglich. Jedoch werde sie derzeit nur auf dem Friedhof in Schramberg-Tal angeboten, weil es nur dort eine Gebührenkalkulation gebe. Eine Neukalkulation wie für 2016 vorgesehen bedeute einen bestimmten Aufwand, erklärte Pröbstle.

Ortschaftsrat Jürgen Kaupp stellte an den städtischen Vertreter die Frage, ob die Kalkulation für Waldmössingen nicht vorgezogen werden könne, um der Bitte der Bürgerin nachzukommen. Da der Unterschied zwischen der von Rapp gewünschten Grabform und der herkömmlichen lediglich im Mähen des Rasens bestehe, könne der Aufwand für die Berechnung nicht sonderlich groß sein, mutmaßte Kaupp. Oberbürgermeister Thomas Herzog riet dem Ratsgremium, einen offiziellen Antrag an die Verwaltung zu stellen. Dann werde geprüft, ob die Kalkulation zeitlich vorgezogen werden könne, so Herzog. Diesem Vorschlag folgten die Räte einstimmig.