Mit dem Technik-Abi fit für den Berufsstart: (oben von links:) Lehrer Bernhard Broghammer, Marc Jäckle, Christoph Bernhardt, Jens Schroth (unten von links:) Christian Fix, Felix Broghammer, Frauke Fehrenbacher Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Erster Abiturjahrgang mit neuem Profil / Allgemeine Hochschulreife erworben / Gute Chancen am Arbeitsmarkt

Von Johannes Fritsche

Schramberg-Sulgen. Zum ersten Mal machen Schüler der Friedrich-Ebert-Schule (FES) Abitur mit dem Schwerpunkt Umwelttechnik.

Personalchefs sind zuerst verwundert und dann interessiert, wenn die Schüler der Abiturklasse bei Bewerbungsgesprächen auf ihr umfangreiches Wissen zur Umwelttechnik hinweisen. "Die Ausbildungsleiterin war positiv überrascht", erzählt Frauke Fehrenbacher von ihrem Vorstellungstermin bei Hugo Kern und Liebers GmbH & Co. KG auf dem Sulgen. Das Gespräch lief gut: Im Herbst wird sie ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Schwenningen aufnehmen, mit Praxisblöcken bei Kern Liebers. Auf die Umwelttechnik war sie beim Infotag der FES aufmerksam geworden.

Frauke Fehrenbacher gehört zu den 15 Schülern, die dieses Jahr an der FES das erst Mal Abitur mit dem Profil Umwelttechnik machen. Neun weitere haben das Profil Mechatronik, gewählt, das die Bereiche Maschinenbau- und Elektrotechnik umfasst.

Die Schulart Technisches Gymnasium der FES führt in drei Jahren Vollzeitunterricht zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur). Damit ist ein Studium an allen deutschen Hochschulen und Universitäten möglich. Das neue Profilfach Umwelttechnik umfasst die Themenfelder erneuerbare Energien, Umweltschutz, Mobilität, Abfall und Recycling sowie ökologisches Bauen. Beide Profile, so der Leiter der Fachabteilung, Bernhard Broghammer, seien Bereiche, welche die Wirtschaft im Raum Schramberg stark nachfrage. So rechnet sich auch Marc Jäckle mit dem Profil Umwelttechnik gute Berufschancen in diesem stark aufstrebender Wirtschaftsbereich aus. Nach dem Besuch des Infotags entschied er, nicht nach Rottweil aufs Gymnasium, sondern zur FES auf dem Sulgen zu gehen. "Erneuerbare Energien werden immer wichtiger, deshalb interessieren mich die Steuerungs- und Regelungstechnik für Windkraft-, Wasserkraft- und Solaranlagen, aber auch die Gebäudedämmung", erzählt er. Bevor er sein Studium International Business Management beginnt, plant er eine Rundreise durch Nord- und Mittelamerika.

Auch Felix Broghammer wird sich nach dem Abi erst mal eine Auszeit nehmen und drei Monate nach Indonesien, dann neun Monate in die USA reisen. Seine Berufswahl ist noch offen. Er hat aber ein Grundinteresse an Umwelttechnik und sich deshalb breit über alle möglichen Kanäle darüber informiert. Das Konzept der FES gefiel ihm am besten.

Christian Fix wiederum findet nicht nur Umwelttechnik spannend, sondern alles, was mit Gebäuden und Kraftwerken zu tun hat. Mechatronik-Themen kannte er schon, weil sein Vater einen metallverarbeitenden Betrieb hat. Er weiß jetzt schon, dass er Physik studieren wird.

Jens Schroth kam nach der Mittleren Reife von der Realschule in Schramberg zur FES. Bauingenieurwesen und Umwelttechnik interessieren ihn. Die Bewerbung bei einem Ingenieurbüro für Maschinenbau in Freudenstadt war erfolgreich. "Umwelttechnik kannten sie in der Form nicht als Abschlussprofil, fanden es aber interessant", berichtet er von den Gesprächen mit seinem ersten Arbeitgeber.

Christoph Bernhardt hatte sich auf dem FES-Infotag den Vortrag von Lehrer Broghammer zur Umwelttechnik und zum regenerativen Energiemarkt angehört. "Mich interessiert das Bauwesen und es war klar, das die Politik alles umkrempelt", erklärt er. Auch er hat für den Berufsstart das Passende gefunden. Bei der Mall GmbH in Donaueschingen, die unter anderem Betonfertigteile für Regenwasserzisternen herstellt.