Mit ihrem venezianischen Modell gewinnt Evelina Iacubino in Titisee den ersten Platz. Foto: Iacubino

Tennenbronnerin setzt sich bei Event in Titisee gegen internationale Konkurrenz durch.

Schramberg-Tennenbronn - Evelina Iacubino bringt Kunst auf Körper – und das sehr erfolgreich. Beim Bodypainting-Festival in Titisee hat die Künstlerin aus Tennenbronn in diesem Jahr erneut den ersten Platz geholt.

Evelina Iacubinos Küche sieht nach dem vergangenen Wochenende aus wie eine Künstlerwerkstatt: Dort stehen noch die bunten Farben, Glitzersteine und Pinsel, mit denen die Tennenbronnerin beim diesjährigen Bodypainting-Festival in Titisee den Körper ihres Models in ein Gemälde verwandelt hat.

"Normalerweise habe ich immer zwei Koffer voll Material dabei", erzählt die erfahrene Künstlerin, die bereits seit zehn Jahren an Bodypainting Wettbwerben teilnimmt – und das sehr erfolgreich, wie die vielen Pokale in ihrem Wohnzimmer beweisen. Neben ihnen liegt auch der aufwendige Hut, den Iacubino für das Festival in Titisee drei Tage lang selbst modelliert und genäht hat. Er ist mit Federn, Perlen und einer venezianischen Karnevalsmaske verziert.

"Das Motto in diesem Jahr war ›Heimat‹", erklärt die Halbitalierin, die durch den Karneval zum Bodypainting gekommen ist. "Ich habe mich früher immer selbst angemalt", erzählt sie. Deswegen habe sie sich bei ihrem Bodypainting auch für den venezianischen Karneval entschieden. "Zuerst habe ich Skizzen anhand von Fotos und Gemälden aus Venedig entworfen", sagt sie. "Beim Malen selbst entsteht dann aber meistens doch noch etwas anderes."

Letztlich hatte Iacubino sechs Stunden Zeit, um gemeinsam mit ihrer Tochter Noemi die beiden Karnevalsfiguren und den venezianischen Hafen auf den Körper ihres Models zu malen.

"Jeder hat ein Stück Heimat mitgebracht"

"Man muss dabei vor allem daran denken, dass es für das Model nicht zu anstrengend wird", sagt Iacubino. Sie selbst merke die Anstrengung trotz des Zeitdrucks erst, wenn sie ihr Werk vollendet habe. "Ich bin währenddessen ganz aufs Malen fixiert, in dem Moment geht das von ganz alleine", erzählt sie.

Auch das Lob des Publikums bekomme sie dabei nur selten mit. "Meine Tochter hat mir aber erzählt, dass die Leute begeistert waren", freut sie sich. In diesem Jahr bildete das Publikum nämlich erstmals die Jury – und kürte die Tennenbronnerin zur Siegerin des Festivals. "In Titisee ist etwas ganz besonderes", sagt Iacubino, die jedes Jahr an der Veranstaltung teilnimmt, genauso wie viele internationale Künstler. "In diesem Jahr hat jeder von ihnen ein Stück seiner Heimat an den Titisee mitgebracht."

Auch die Tennenbronnerin hat bereits an Festivals in Holland und Österreich teilgenommen. "Das ist schon sehr zeitaufwendig, aber es lohnt sich", findet die Künstlerin, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. "Ich habe schon als Kind gerne alles bemalt", erzählt sie. Inzwischen gestaltet die Bodypainterin vor allem Babybäuche. "Dabei kann man wirklich kreativ sein – das Künstlerlerleben wird nie langweilig", freut sie sich. Deswegen will die Tennenbronnerin auch im nächsten Jahr wieder an Wettbewerben teilnehmen. "Da wird man richtig süchtig", sagt sie.