Verstorbener Förster und Jäger im Feurenmoos verewigt / Graf von Bissingen erzählt Anekdoten zum Schmunzeln

Schramberg-Sulgen - Erwin Wagner, gräflicher Förster und Jäger, erhielt im Walddistrikt Feurenmoos einen Gedenkstein. Graf von Bissingen erinnerte an die Ecken und Kanten des Mannes.

Zahlreiche berufliche Weggefährten, Nachbarn, Freunde und Bekannte waren zur nachträglichen Trauerfeier und Enthüllung des Gedenksteins von Erwin Wagner in die Abteilung V im Feurenmoos gekommen, die Jagdhornbläser stimmten mit ihren Klängen feierlich ein. Der gräfliche Förster, Jäger und Naturschützer war an Silvester 2012 verstorben.

Franz Graf von Bissingen, Eigentümer des Walddistrikt Feurenmoos, bezeichnete seinen Forstverwalter, der ihm beinahe vier Jahrzehnte gedient hatte, als einen loyalen, treuen, aber auch schwierigen Menschen. Deshalb sei ihm die Idee mit dem Gedenkstein gekommen, der auch in den nächsten 100 Jahren noch stehen werde.

Der Stein solle ein erhobener Zeigefinger versinnbildlichen, der erinnere und zugleich in Wagners Stimme ermahne: "Passt auf, wir haben nur den einen Wald und das Wild". Für die Aufstellung des Gedenksteins sei ein historischer Ort gewählt worden. An der Stelle einer alten und vom Blitz getroffenen Forche hätte bereits sein Großvater Vesper gemacht. Künftig werde der Treffpunkt der Jäger und Förster eben "beim Wagner-Stein" heißen, so der Graf.

Um den Menschen Wagner mit dessen Ecken und Kanten besser verstehen zu können, erzählte der Graf Anekdoten, die Anlass zum Schmunzeln gaben. Angesprochen auf sein Leben als Junggeselle soll Wagner beispielsweise gesagt haben: "Eine Frau in meiner Größe habe ich nicht gefunden und zwei kleine wären mir zu teuer gewesen".

Er, so Graf von Bissingen, gehe davon aus, dass es den Jagdhimmel und die ewigen Jagdgründe gebe, worauf eine Handvoll Friedenstauben aus einem Käfig gen Himmel flogen.

Carl Jens Haas, Leiter des Hegerings Schramberg, betonte, Erwin Wagner habe nicht nur aufgrund seiner 55-jährigen Mitgliedschaft in der Kreisjägervereinigung Rottweil und im Hegering Schramberg ohne Zweifel zum jagdlichen Urgestein in der Raumschaft gezählt. Sein fundiertes Wissen über Wald und Wild sei gefragt gewesen und er habe dies an zahlreiche Jungjäger im Hegering weitergegeben.

Des Weiteren habe er vielen Jungjägern und Jagdfreunden Jagdgelegenheiten in den von ihm betreuten Revieren ermöglicht. Einen besonderen Stellenwert habe dabei das von ihm geliebte Hochwild-Revier in Kärnten gehabt. Sehr intensiv habe Wagner sich mit wildbiologischen Fragen beschäftigt und seine Erkenntnisse in vielen Fachgremien, durchaus streitbar, eingebracht und vertreten.

Unvergessen blieben seine unermüdlichen Bemühungen um die Auswilderung des Auerwilds im Feurenmoos. Auch wenn Letzteres nicht zum gewünschten Erfolg geführt habe, so seien dabei grundlegende und wegweisende Erkenntnisse gewonnen worden, hob Haas hervor. Das abschließende Salutschießen erfolgte mit Platzpatronen.