Zusammen nimmt die Eine-Welt AG den Jugenddiakoniepreis in Mannheim entgegen. Foto: Diakonie Foto: Schwarzwälder-Bote

Gymnasium: Auszeichnung für soziales Engagement / Jugenddiakoniepreis gewonnen

Faire Schoko-Nikoläuse am Send-a-Claus-day, ein Empanada-Verkauf zu Gunsten der FSJler, der Besuch des Schülerkongresses "Global Eyes" in Freiburg: All das hat sich jetzt bezahlt gemacht für die Eine-Welt AG des Gymnasiums Schramberg.

Schramberg. Mit dem "MachMit! Award" wird jedes Jahr das soziale Engagement von Jugendlichen gewürdigt: Am vergangenen Donnerstag bekam die Eine-Welt AG diese besondere Auszeichnung in Mannheim überreicht. Sie belegte den ersten Platz. Die vielseitigen Ideen und das große Engagement der jungen Menschen im sozialen Bereich habe die Jurymitglieder beeindruckt, betonten diese.

Die aktuell sechs Mitglieder, die von Erika Gaiser und Stefan Oelgeschläger betreut werden, haben sich im vergangenen Schuljahr einiges einfallen lassen. Dabei geht es vor allem darum, die aktuellen Freiwilligen zu unterstützen, die sich überall auf der Welt sozial engagieren. Die AG sammelt Spenden, mit denen die Freiwilligen individuelle Projekte in Südamerika, Afrika und Asien realisieren können. Sie machen außerdem Werbung für diesen Freiwilligendienst und sensibilisieren die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums für die Armut in der Welt und für das Fair-Trade Angebot. Mit Plakaten und Vorstellungen machen sie auf die verschiedenen Projekte aufmerksam, in denen aktuell Freiwillige arbeiten. Für die drei Mädchen, die im letzten Jahr einen Freiwilligendienst im Ausland absolvierten, konnten so insgesamt 1200 Euro gesammelt werden. Das Geld hat die Eine-Welt AG durch verschiedene Aktionen zusammengebracht: So baten sie zum Beispiel an der Weihnachtsfeier des Gymnasiums um Spenden für die Freiwilligen, in dem sie die Projekte vorstellten. Am Informations-Tag für zukünftige Fünftklässler verkauften sie selbst gemachte bolivianische Spezialitäten, und ließen den Erlös den FSJlern zukommen. Außerdem gibt es seit vier Jahren die Nikolausspende am Gymnasium: Im Rahmen dieser Sammelaktion können alle Schüler einen Beitrag zur Arbeit der Freiwilligen leisten. Außerdem werden nur noch Nikoläuse aus fair gehandelter Schokolade für den traditionellen Send-a-Claus-day verwendet, an dem sich die Schüler am Nikolaustag Grüße aus Schokolade zukommen lassen können. Ein großer Nikolaus aus Holz, gestaltet von der AG, ist gespickt mit Informationen über Kinderarbeit bei der Kakao-Ernte.

So schafft die Eine-Welt AG Aufmerksamkeit für die Ausbeutung von Kindern bei der Schokoladen-Herstellung, vor allem durch Großkonzerne wie Nestle.

Wöchentlich trifft sich die AG, um neue Aktionen zu planen, über aktuelle Berichte der Freiwilligen zu sprechen und um sich anhand von Bildern und Filmen zu informieren. Im vergangenen Schuljahr nahmen sie außerdem an dem Schüler-Kongress "Global Eyes" in Freiburg teil, wo sie einen ganzen Tag lang Workshops zum Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Wirtschaft besuchten.

So entwickelte die AG im Laufe der Zeit ein gutes Netzwerk, das sich nun mit der Auszeichnung der Diakonie auch über Schramberg hinaus bewiesen hat.

Am vergangenen Donnerstag fuhren die Mitglieder der AG versammelt nach Mannheim, um den Preis entgegen zu nehmen. Insgesamt wurden je drei Preise in zwei Altersgruppen mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 8500 Euro vergeben. Die AG belegte den ersten Platz in der Altersstufe der 13- bis 17-Jährigen, welcher mit stolzen 2000 Euro dotiert ist.

In der Kategorie der 18- bis 27-Jährigen gewannen Heidelberger Studentinnen der Soziologie, die Frauen in Untersuchungshaft die Möglichkeit bieten, einer bezahlten Arbeit nachzugehen. Der "MachMit! Award" zum Thema Flüchtlinge ging an die Freie Christliche Schule in Freiburg, die mit einer aufwendigen Raumgestaltung auf das Schicksal von Flüchtlingen aufmerksam machte. Zur Jury zählten unter anderem Regina Beck von SWR3, Professor Dr. Paul Roß von der Dualen Hochschule in Stuttgart sowie weitere Vertreter aus Medien, Wissenschaft, und Diakonie.

Das Preisgeld der AG soll nun nach Bolivien und Peru gehen, wo sich die vier diesjährigen Freiwilligen befinden, sodass auch sie in diesem Jahr wieder individuelle Projekte finanzieren können.