Die Kirchbergstraße in Waldmössingen wird endlich saniert. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Straßensanierung: Jetzt beginnt der lang erwartete Vollausbau der Kirchbergstraße in Waldmössingen

Es ist endlich soweit: Am Montag, 29. Mai, rücken die Bagger für den ersten Bauabschnitt des Vollausbaus der Kirchbergstraße an. Auf die Sanierung der Rüttelpiste warten die Anlieger schon gefühlte 20 Jahre.

Schramberg-Waldmössingen. Eigentlich sind Anwohner nicht gerade begeistert, wenn vor ihrer Haustür eine zeitlich längere Baustelle beginnt und sie über provisorische Stege und Brücken in die Wohnung gelangen müssen. In der Kirchbergstraße in Waldmössingen liegt der Fall da etwas anders. Immer wieder versuchte der Ortschaftsrat in den vergangenen Jahren eine Sanierung in den Haushaltsplan einzubringen. Es scheiterte an den Kosten, da im Budget der Straßenunterhaltung für den Stadtteil jährlich lediglich 80 000 Euro zur Verfügung stehen.

Etwa ab 2007 drängte das Ratsgremium auf die Aufnahme der Sanierung in den Investitionsplan der Stadt. Seither steht das Vorhaben aus verschiedenen Gründen in der Warteschleife. Immer dann, wenn es bald losgehen sollte, kam etwas Unvorhergesehenes dazwischen. Es kamen Erinnerungen an die Winzelner Straße auf, deren Sanierung ebenfalls viele Jahre geschoben wurde. Hierfür verantwortlich war jedoch der Landkreis als Baulastenträger. Erst warf die Wirtschafts- und Finanzkrise die Planungen der Kirchbergstraße zurück, dann musste sie der Schillerstraße in der Talstadt den Vorzug lassen, weil sonst Fördermittel verloren gegangen wären. Schließlich dauerte die Klärung, ob die Anlieger bei dem Straßenbau zur Kasse gebeten werden, nochmals ein gutes Jahr.

In der Februar-Sitzung des Ortschaftsrats betonte Schrambergs Abteilungsleiterin Baurecht, Linda Niebel, dass es sich bei der Kirchbergstraße nicht um eine historische Straße handelt und Beiträge anfielen. Dies sahen einige Anwohner wie auch ein betroffenes Ratsmitglied in der Sitzung anders und ließen es offen, nach Erhalt der Beitragsrechnung Rechtsmittel einzulegen.

In den vergangenen Wochen verlegte die Telekom im Auftrag des Landkreises Glasfaserkabel in den Gehwegen der Kirchbergstraße und den von ihr abzweigenden Straßen. Die Arbeiten sind soweit abgeschlossen und behindern die mit der Vergabe beauftragte Firma Meyer-Bau aus Villingen-Schwenningen nicht mehr. Diese hat bereits eine Notversorgung der Wasserleitung errichtet und rückt nach Auskunft des städtischen Bauleiters Konrad Ginter am kommenden Montag, 29. Mai, mit ihren Maschinen an.

Ein erster Bauabschnitt umfasst eine Streckenlänge von rund 260 Metern ab der Einmündung aus der Vorstadtstraße bis zur Abzweigung in die Albblickstraße und kostet rund 500 000 Euro. Neben Straße und Gehweg werden auch der Abwasserkanal erneuert und Wasserleitung und Gasleitung ausgetauscht. Die Tiefbauarbeiten werden rund fünf Monate dauern.

Ein zweiter und letzter Bauabschnitt mit rund 200 Metern im Anschluss bis zur Abbiegung in die Schuhhäuslestraße ist dann für 2018 vorgesehen. Insgesamt soll die Straßensanierung rund eine Million Euro kosten.