Rings um die Kindertagesstätte Oberreute soll eine mineralische Schüttung und eine zusätzliche Dränage dafür sorgen, dass die Innenwände nicht wieder durch stauende Nässe feucht werden und sich Schimmel bilden kann.Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubau der Kindertagesstätte zur Hälfte saniert. Zwei Bohrungen wohl Grund für Nässe.  Feuchtigkeit in Innenwand.

Schramberg-Sulgen - Schimmel und nasse Wände gab es in der Kindertagesstätte Oberreute in Sulgen. Mittlerweile ist ein Großteil der Sanierung gelaufen. Ursache für die Misere könnten zwei nicht abgedichtete Elektrokabel gewesen sein.

Für die Kinder bestand zwar keine Gefahr, wie Oberbürgermeister Thomas Herzog in der Sitzung des Verwaltungsausschusses versicherte, wohl aber für alle Wände: Von unten her, so Umwelt- und Technik-Chef Andreas Krause, seien die Gipskartonwände so nass geworden, dass sie hätten abgesägt werden müssen. Zwei von vier Bauabschnitten seien mittlerweile saniert und könnten wieder problemlos genutzt werden, Luftmessungen hätten die "hygienische Einwandfreiheit" garantiert.

Derzeit liefen die Arbeiten im dritten Abschnitt, um ihn "wieder wohnlich zu machen", dieser Bereich sei ebenfalls zuvor getrocknet worden. Der vierte und letzte Bereich im Osten des Gebäudes soll nach Fertigstellung des dritten nach Mitte März erfolgen und werde nochmals sechs bis acht Wochen dauern.

Zur Sanierung der Nässe hätten die kompletten Wände geöffnet werden müssen, die nasse Mineralwolle sei herausgenommen worden. Die Metallständerwände seien bis zum Rohboden geöffnet worden, es seien mehrere Bohrungen erfolgt um Warmluft einzupressen und feuchte Luft abzusaugen.

Im Außenbereich werde eine mineralische Schüttung eingebracht, dazu sei ein Ring um das Gebäude aufgegraben worden, der Sockel- und Fundamentbereich abgedichtet und zudem Dränage eingelegt. Bisher, so Krause, seien knapp 200.000 Euro für die Maßnahme bereitgestellt, allerdings müsse man noch abwarten, wie aufwendig der Bauabschnitt drei werde, dann sei es eventuell erforderlich noch nachzufinanzieren. Als mögliche Ursache nannte Krause zwei nicht abgedichtete Öffnungen, durch die Elektrokabel vom Gebäude nach außen geführt worden seien. Durch diese sei wahrscheinlich das Wasser unterirdisch in die Kindertagesstätte gelaufen.

Hinter dem Gebäude habe es bei der Schneeschmelze im vergangenen Jahr einen See gegeben, von dort sei dann wahrscheinlich auch das Wasser gekommen, vermutet Krause. Die Stadt habe aber Gutachter beauftragt, die sich genau mit dieser Frage auseinandersetzen. In der Frage, wer der Stadt den Schaden ersetzt, sei dies zunächst ist bei der Versicherung angemeldet worden, informierte Herzog. Die Stadt werde "den Schaden im Zweifel auch einklagen", betonte er.

Feuchtigkeit bei jeder Innenwand angekommen

Nicht verstehen konnte Thomas Brantner (CDU), dass ein Neubau so vollständig durchnässt sein könne und wollte wissen, ob das gesamtes Gebäude betroffen sei. Die Hauptnässe, so Krause, sei zwar in der Mitte, aber die Feuchtigkeit bei jeder Innenwand angekommen.

Die Maßnahmen, so Fachbereichsleiter Berthold Kammerer auf Nachfrage von Gabi Flaig (CDU) hätten während des Betriebs durchgeführt werden können, es sei schwer für alle Beteiligten gewesen, aber es habe funktioniert.

Emil Rode (Freie Liste) bekundete, dass er sich "etwas schwer" tue, daran zu glauben, "dass dies durch zwei Löcher kam." Für ihn sei die Situation "ein klares Zeichen, dass es an der Planung hängt". Es müsse wirklich etwas stattgefunden haben, was diese Nässe aufgenommen habe.

Diese Ansicht unterstützte auch Rudolf Aberle, hier müsse er Emil Rode schon Recht geben, auch wenn OB Herzog dies "als reine Spekulation" bezeichnete. "Warum stand da Wasser?", fragte er. Es gab wohl "keine Einlaufschächte, wo es hätte hinfließen können – es musste so kommen.", war seine Auffassung.