Etwas weitergekommen ist Michael Herberger mit dem Neubau der zweiten Anlage im Eisenbahnmuseum Schwarzwald, nachdem die weitere Gestaltung aufgrund von Nachwirkungen eines Verkehrsunfalls, in den er verwickelt worden war, stockten. Am kommenden Samstag, 11. März, sollen schon einmal zehn Echtdampfloks und zehn funkgesteuerte Akkuloks bei einem internen Clubtreffen der Spur II-Echtdampfer auf diesen Gleisen rollen. Foto: Wegner

Michael Herberger holt Teile der früheren Karlsruher Schau nach Schramberg.

Schramberg - Das frühere Eisenbahner-Echtdampftreffen der Messe Sinsheim soll künftig in Schramberg über die Bühne gehen. Dafür hat Michael Herberger vom Eisenbahnmuseum Schwarzwald die Weichen gestellt.

Es hatte einen Namen in der Szene: Das Echtdampftreffen Sinsheim, das vor mehreren Jahren schon in die Messe Karlsruhe umgezogen war, dort aber wegen eines fehlenden kommerziellen Hintergrunds nicht weiter fortgeführt wird. Dafür kommen die Echtdampfer zumindest der kleineren Spuren am Himmelfahrtswochenende für zwei Tage nach Schramberg. Für die größeren Spurweiten – dort, wo Kinder und Erwachsene auch auf den Anhängern der Eisenbahn Platz nehmen können, ist das Platzangebot in der H.A.U. nicht ausreichend. Sie schließen sich den Modellbaumessen in Friedrichshafen und Köln an.

Aber allein die Spuren 0 bis II (32 bis 64 Millimeter Spurweite) bieten schon ziemlich viel fürs Auge (und für die Ohren). Rund 150 Fahrzeuge sollen am 27. und 28. Mai an den Start gehen, auf sechs Modulanlagen gleichzeitig wird Eisenbahnbetrieb herrschen. Diese werden auf rund 1500 Quadratmeter Fläche in den Bauten 22 und 24 der H.A.U. unterkommen. Zudem werden auch 25 namhafte Aussteller den Ganzen eine Art Messecharakter verleihen. Allein vier Hersteller von Echtdampflokomotiven (in diesen Spurweiten werden die Kessel in der Regel mit Gas befeuert), darunter die renommierten Firmen Regner und Reppingen haben ihr Kommen zugesagt. Zudem wird passendes Zubehör angeboten und wer ein Problem mit seiner Echtdampflok kann diese auch bei einem Spezialisten zur Reparatur vorstellen.

1500 bis 2000 Besucher, so rechnet Herberger, könnte dieses Treffen nach Schramberg bringen. Dies seien Eisenbahn-Echtdampffreunde aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland, die bislang regelmäßig die Messe in Karlsruhe besucht hätten. Sollte das Konzept aufgehen, und da rechnet Herberger fest damit, könnte den ersten Schramberger Echtdampflokomotivtreffen im Jahr drauf das zweite folgen – je nach Interesse und Bedürfnis dann auch vier Tage lang.

Ein großer Aufwand sei die Organisation nicht, betont Herberger, da ein komplettes Konzept übernommen werden könne – und es die Enthusiasten gebe, die mit Anlagen und Maschinen kämen. "Wir hätten sogar noch eine Anlage mehr haben können, aber das scheiterte am Platz", sagt Herberger. Vor Ort werde dann natürlich der Förderverein bewirten und es müsse auch einen Liftboy für den Aufzug geben, aber ansonsten sei das Ganze für das Museum "überschaubar", so der Eisenbahnkenner. Zudem passe eine solche Schau gut in das Konzept des Museums, da es vor allem überregionale Besucher anlocke.

Im Schwarzwald habe man mittlerweile bereits eine gute Reputation, jetzt gelte den Einzugsbereich auf ganz Deutschland zu erweitern. "Und ein Echtdampftreffen dieser Art und Größe gibt es sonst an keinem anderen Ort", ist er sich sicher. Er sei zwar mit den 12.000 Einzel- und 10.000 Kombikarten zufrieden, die für das Eisenbahnmuseum gelöst worden seien, aber ein bisschen mehr schade ja nicht, meint er schmunzelnd.

Und um das Ambiente in Schramberg zu testen wird am kommenden Samstag, 11. März, von 10 bis 17 Uhr beim Clubtreffen der Spur-II-Echtdampfer schon einmal eine kleine Auswahl an Loks auf den Gleisen der zweiten Anlage im Eisenbahnmuseum unterwegs sein.