Moderator Udo Wenzl (Mitte) forderte im Abschlussforum der Generationengespräche zu Stellungnahmen auf. Fotos: Foto: Ziechaus

Schüler und Senioren haben ähnliche Wünsche: Nahverkehr, Einkaufen und stärkere Beteiligung an Entscheidungen.

Schramberg - Schramberg ist vorn im Ländle in einem moderierten Anhörungs- und Beteiligungsprozess – und das inzwischen gemeinsam getragen von Jugendlichen und Senioren.

Das Juks hatte Mitgliedern aus dem Seniorenforum und Schülern der weiterbildenden Schulen in der Mensa im Gymnasium wieder einen Raum geboten für Gespräche der Generationen mit der Stadtverwaltung und Gemeinderäten.

In einem Generationenforum moderierten Udo Wenzl und Erik Flügge die Vorstellung der Ergebnisse der fast zweijährigen Gruppenarbeit. Dabei kristallisierten sich bei drei Themen deutliche Übereinstimmungen bei Jung und Alt heraus.

Eine stärkere Beteiligung an Entscheidungsprozessen sowie Verbesserungen beim öffentlichen Nahverkehr und bei den Einkaufsmöglichkeiten wurden erwartet, und zwar möglichst schnell. In größeren Gruppen wurde besonders vor den Tafeln zu diesen Themen intensiv diskutiert, forderte man ein Rederecht im Gemeinderat, öfter Bürgeranhörungen für mehr Mitsprache und eine Beteiligung der Jugend in Zusammenarbeit mit den Schulen.

Schüler und Senioren wollen weiterhin bei regelmäßigen Treffen ihre Wünsche und Forderungen abstimmen. Dazu könnte ein Bürgerhaus in der Stadt als offener Treff dienen. Als Objekte der "Begierde" sollen Gebäude in der Oberndorfer Straße 1 und 5 am 20. November ab 18 Uhr besichtigt werden.

Im Stadtverkehr müssten Nord- und Südstadt mit dem Zentrum verbunden werden. Abends und an Wochenenden sollten Kleinbusse fahren, auch in die Stadtteile.

Nach Schließung des Krankenhauses sei eine direkte Verbindung zum Klinikum in Villingen-Schwenningen nötig. Auch eine subventionierte feste Taxi-Verbindung mindestens einmal in der Woche stand auf der Wunschliste. Massiv kritisiert wurden alte und zu volle Busse, besonders zu den Schulzeiten.

Übereinstimmungen gab es beim Thema Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt. Während bei den Erwachsenen die Grundversorgung mit erreichbaren Läden und Post im Vordergrund standen, war es bei der Jugend eher der Wunsch zum "Shopping" mit längeren Öffnungszeiten.

Ein wichtiges Thema für die Schüler waren ihre ersten Erfahrungen mit dem Schulverbund mit zögerlichen Entscheidungen und halbherziger Umsetzung "gegen den Willen mancher Lehrer". Bei dieser Kritik blieb der entscheidende Vorteil längeren gemeinsamen Lernens in einer möglichen Gemeinschaftsschule völlig außen vor.

Die Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat sahen die Schüler auf dem richtigen Weg zu "mehr Mitmachen" oder zum "organisiert Einmischen in Jugendverbänden", um ihre "sehr realistischen Forderungen" besser anbringen zu können.

Fachbereichsleiter Uwe Weißer bekräftigte, "wir sind dran bei der Gesundheitsversorgung" mit Fachärzten und Ärztehaus.

OB Thomas Herzog versprach eine bessere Einbindung der Schulen und ein weiteres Forum im nächsten Jahr. Außerdem will er im nächsten März mit den Schülern die Schulen in der Stadt besuchen.