Der über 100 Jahre alte Orientteppich aus dem Nachlass einer Schramberger Familie schmückt nun den Gemeinschaftsraum der Heiligenbronner Schwestern. Bei der Übergabe: Vermittler Peter Renz mit Schwester Anna-Franziska Fehrenbacher (links) und Generaloberin Agnes Löber. Foto: Stiftung St. Franziskus Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachlass: Wertvoller Teppich im Kloster

Über Peter Renz kam ein wertvoller Orientteppich aus dem Nachlass einer Schramberger Familie ins Kloster Heiligenbronn, wo die Schwesterngemeinschaft mit dem wertvollen Stück jetzt ihren Gemeinschaftsraum verschönert.

Schramberg-Heiligenbronn. Wie Renz berichtet, hat er von der Familie den über 100 Jahre alten, drei mal vier Meter großen handgeknüpften Teppich aus Persien mit der Maßgabe erhalten, ihn einer religiösen Institution zukommen zu lassen. Er ließ ihn aber zunächst aufwendig reinigen, spannen und trocknen. Der Materialzustand sei für sein Alter nach wie vor gut.

Seine Anfrage in Heiligenbronn stieß auf offene Ohren. Die Franziskanerinnen entschieden sich dafür, ihn in ihrem Gemeinschaftsraum in der Klosterklausur auszulegen. Generaloberin Schwester Agnes Löber und Schwester Anna-Franziska Fehrenbacher empfingen Renz zur Übergabe und breiteten das gute Stück gleich gemeinsam aus.

Der Teppichexperte brachte den Schwestern auch die Expertise zum Liebhaberstück mit. Demnach wurde der Teppich um die Wende zum 20. Jahrhundert im Stil französischer Ornamentik von einigen wenigen Knüpfern über ein paar Jahre hin hergestellt. Die pastelligen Farben mit ihrer harmonischen Ausstrahlung sind rein pflanzlich, der feine Flor ist aus handversponnener Schafsschurwolle. Renz freute sich, dass dieses persische Kunstwerk wieder eine angemessene Unterkunft in der Heimat gefunden habe. Mitte des 20. Jahrhunderts war es nach Schramberg gelangt.

Schwester Agnes erinnerte bei der Übergabe daran, dass auch der heilige Franziskus in den Orient gereist war und von dort den Brauch des Gebetsläutens nach Europa gebracht hatte. Sie bedankte sich bei Renz mit einen kleinen Geschenkkorb mit Heiligenbronner Produkten – mitsamt einer Teppichbürste aus erster Hand, nämlich aus der Blindenwerkstatt der Stiftung.