Fritz Wöhrle (links) bei seinem Vortrag über das Gasthaus Krone. Vorne rechts die Eigentümerfamilie Schmid aus Schramberg, deren Vorfahren von der "Krone" in Tennenbronn stammen Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

"Krone" 1775 zur Stabswirtschaft erhoben / Pächter kamen und gingen / Gasthaus 1893 um Brauerei erweitert

Von Christoph Ziechaus

Schramberg-Tennenbronn. "Jetzt geh’n wir mal wieder in d’Krone", – wenn auch nur zu einem Vortrag über die Geschichte der alten Wirtschaft in der Ortsmitte von Tennenbronn.

Angesichts der vielen interessierten Zuhörer wäre es in der Wirtsstube beim Vortrag der Projektgruppe Heimathauseng im katholischen Pfarrsaal eng geworden.

"Das Leben in und um die Krone war etwas Besonderes", erklärte Robert Hermann und weckte damit die Erinnerung der Einheimischen an das seit über zehn Jahren "brach liegende Kleinod". Alfred Kunz hatte in vielen Dokumenten in Archiven nach Hinweisen auf "das Gasthaus bei der Kirche" gesucht. Fritz Wöhrle wurde letztendlich in Fotosammlungen von Familien und Vereinen fündig.

Sebastian Schuler hinterlässt Schulden

Die erste Erwähnung auf "den allhießigen Kronenwirt" fand Alfred Kunz in einem Amtsprotokoll von 1749. Mit der Erhebung zur Stabswirtschaft im Amt Schramberg 1775 wurde die Krone zur "vollkommenen Wirtschaft" mit Bewirtung und Beherbergung. Der erste bekannte Wirt Sebastian Schuler ließ das alte Haus abreißen und baute ein größeres Gebäude. Die Belastungen dafür brachten allen Nachfolgern große Probleme, so dass die Wirtschaft oft verkauft wurde.

Bei Wirt Jacob Klausmann (1787 bis 1824) ging sei es öfter bis in die Nacht lustig zu gegangen. Jedoch konnte seine Tochter Theresia die Schulden nicht mehr begleichen und musste das Haus 1827 für 3900 Gulden versteigern lassen. Eine bessere Zeit erlebte die Krone nach der vierten Versteigerung, im Jahr 1881, mit Wilhelmine Hofmann und ihrem Mann Simon Haas, die 1893 eine eigene Brauerei anbauten und mit dem benachbarten Adler zusammenarbeiteten.

Zur Jagd in ihren Wäldern gastierten die Fürsten in den Häusern, in denen Hochzeiten und politische Versammlungen stattfanden.

Aus der Zeit vor 1700 hatte Alfred Kunz keine Namen für Wirtschaften gefunden, aber in der Urbar von Rochus Merz (1547) ist ein Haus in "Dennebrun" eingezeichnet, und Abt Gaiser vom Kloster St. Georgen erwähnte 1637 ein mittleres Haus, das zur Hälfte nach Schramberg gehörte.