Grässlin-Vortrag über Waffenhandel und preisgekrönter Film setzen Friedensdekade fort

Schramberg (er). "Mutig für Menschenwürde", wird die Schramberger Friedensdekade 2012 am heutigen Mittwoch, 14. November, um 19.30 Uhr mit einem Vortrag unter dem Titel "Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel" fortgesetzt.

Im evangelischen Gemeindehaus Sulgen spricht dazu der bekannte Autor Jürgen Grässlin von der Deutschen Friedensgesellschaft, Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) und Vertreter des Rüstungsinformationsbüros Freiburg. Im Fokus seiner Ausführungen stehen die Firmen Heckler & Koch, Rheinmetall und Diehl. Veranstalter ist Pax Christi Schramberg.

Schirmherrin der "Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel", einer bundesweiten Kampagne gegen deutschen Rüstungsexport ist Margot Käßmann, ehemalige Bischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands.

Am morgigen Donnerstag, 15. November, gibt es ab 20 Uhr im Subiaco-Kino in der Majolika den argentinischen Film "Die Würde der Namenlosen" von Fernando Solanas. Er erzählt in exemplarischer Form die Geschichte unzähliger Argentinier, die nach der großen Wirtschaftskrise und dem Ausverkauf ihres Landes ihre eigenen, ermutigenden Antworten auf Hunger und Massenarbeitslosigkeit fanden. Menschen, die nicht aufgehört haben, an eine andere, bessere Zukunft zu glauben. Arbeiter öffnen geschlossene Firmen, Bauern verhindern Zwangsversteigerungen, Arbeitslose helfen ihren Nachbarn, setzen aber auch die Regierung unter Druck.

Solanas zeigt anhand einiger Schicksale die Auswirkungen der neoliberalen Privatisierungspolitik, und was Entlassungen, wirtschaftlicher Niedergang und Rückzug des Staates aus dem Sozial- und Bildungsbereich konkret bedeuten. Die Männer und Frauen, die Solanas in seinem Film porträtiert, zeigen, dass Widerstand möglich ist, Eigeninitiative weiterhelfen kann und das Beharren auf menschlicher Würde sich lohnen. Der Film "Die Würde der Namenlosen" ist Teil eines vierteiligen Zyklus Solanas’. Er wurde beim Internationalen Filmfestival in Venedig mit dem Menschenrechtspreis als bester lateinamerikanischer Film und mit dem Preis der Vereinigung italienischer Dokumentarfilmer ausgezeichnet.