DRK-Ortsvereinsvorsitzender Helmut Banholzer (rechts), Geschäftsführer Hans-Peter Albert (links) ehren in der Hauptversammlung zahlreiche Mitglieder für ehrenamtlichen Dienst. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Großer Dienst an der Gemeinschaft geschieht oft im Stillen / Künftige Unterbringung der Fahrzeuge noch offen

Von Lothar Herzog

Schramberg. Die passiven Mitgliederzahlen beim DRK-Ortsverein Schramberg sind rückläufig. Die Werbung neuer fördernder Mitglieder soll nun verstärkt in Angriff genommen werden.

Nach Auskunft des Ortsvereinsvorsitzenden Helmut Banholzer in der Hauptversammlung im "Spittel" ist der Mitgliederrückgang der Altersstruktur geschuldet. Auch werde es zunehmend schwieriger, junge Menschen für eine soziale Einrichtung zu gewinnen, weil es immer weniger Kinder gebe.

Die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes geschehe meist im Hintergrund. Deshalb sei die Öffentlichkeit oft nicht darüber informiert, was der Ortsverein alles anbiete. Wie jedoch die Berichte aus den Abteilungen verrieten, sei von allen ein großes Pensum ehrenamtlicher Arbeit geleistet worden. Es werde viel Freizeit geopfert, um für andere da zu sein. Dies sei ein unbezahlbarer Dienst für die Gesellschaft.

Neben den vielen Einsätzen gehörten auch regelmäßige Dienstabende und ständige Fortbildungen dazu. Dafür wolle sich ganz herzlich bedanken, hob Bahnholzer hervor. Mit der dezentralen Verlegung der Blutspendentermine eintägig in Sulgen, Schramberg-Tal und Waldmössingen sei die Zahl der Blutspender leicht gestiegen. Ebenso könne weiterhin in Hardt und Eschbronn Blut gespendet werden. Es müsse die Aufgabe des Ortsvereins sein, mehr junge Menschen für das Blutspenden zu gewinnen. Jedem müsse klar sein, wie schnell in die Situation kommen könne, Spenderblut zu brauchen. Erfreulicherweise müsse das Rote Kreuz bei Blutspendenterminen keine Hallenmiete mehr zahlen.

Bei der Unterbringung der Fahrzeuge trete man auf der Stelle. Die Stadtverwaltung habe dem Ortsverein mögliche Standorte für einen Neubau in Aussicht gestellt. Allerdings würde ein solcher die finanziellen Möglichkeiten des Vereins übersteigen, realisierte der Vorsitzende. Die Einbußen bei den Mitgliedsbeiträgen konnten nach Darstellung von Kassierer Klaus Hug durch Aktivitäten an anderer Stelle sowie sparsamerer Verwaltung weitgehend ausgeglichen werden. Bedingt durch Investitionen wie beispielsweise ein neues Auto gab es unterm Strich einen Verlust im unteren fünfstelligen Bereich.

Kritisch Stellung zum Bericht im Schwarzwälder Bote "Therapien für mehr Sicherheit" nahm CDU-Stadtrat und Oberbürgermeister-Stellvertreter Jürgen Winter. Die Privatisierung von Krankenhäusern und die voll im Gange befindliche Ökonomisierung bereite ihm große Sorge. Es werde Personal abgebaut, um schwarze Zahlen zu schreiben. Weil Großoperationen in Kliniken gut bezahlt würden, werde fast rund um die Uhr operiert. Durch solche Strukturen würden OP-Ärzte zu Maschinen, die sie nicht sein könnten und auch nicht wollten. Das Rad zurückzudrehen werde schwierig.

Für den Arzt-Patientendienst brauche es wieder mehr Zeit. Zeit zu spenden ohne die materielle Erwartung, etwas zurückzubekommen, sei eine Gabe, für die der Freiburger Medizinethiker Giovanni Maio eintrete. Er habe mehrere kritische Vorträge zum Thema "Ökonomie und Medizin" gehalten. Die Gesellschaft könne einen Kontrapunkt zur Ökonomisierung setzen, betonte Winter.

Eine große Anzahl von Mitgliedern, die über einen längeren Zeitraum dem Ortsverein die Treue hielten und in verschiedenen Funktionen ehrenamtlichen Dienst leisteten, ehrte Banholzer mit kleinen Geschenken.

Für fünf Jahre: Manuela Müller, Heike Fröhlich (jeweils Übungsleiterin (ÜL) Seniorengymnastik), Christel und Roland Muster (Mitarbeiter Fundgrube). Zehn Jahre: Jessica Heitzmann (Stellvertretende Bereitschaftsleiterin). 25 Jahre: Beatrix Baumer, Edith Deusch (jeweils ehemalige ÜL Seniorengymnastik). 35 Jahre: Ehrenvorsitzender Volker Ziegler (21 Jahre Bereitschaftsarzt, neun Jahre Vorsitzender). 45 Jahre: Erich Komer (ehemaliger Fahrer Krankentransport und Rettungsdienst, Kreisjugendleiter, Gerätewart). 55 Jahre: Egon Roming (Helfer Gruppe Hardt, ehemaliger Beifahrer Krankentransport). 60 Jahre: Herbert Storz (Erste-Hilfe Ausbilder, Gründungsmitglied und Gruppenführer Hardt, Zugführer), Josef Schmalz (Gründungsmitglied und Helfer Gruppe Hardt).