Krankenhaus Schramberg: Die Stadt will bei der Nachnutzung jetzt in die Offensive gehen. Foto: Wegner

Statd geht jetzt in die Offensive. Nachnutzung: OB: Gute Ideen. Rat stattet Verwaltung mit Spielraum aus.

Schramberg - Mund abwischen, weiter geht’s: Nach dem Bruch mit der Camedi geht die Stadt jetzt in die Offensive in Sachen Krankenhaus-Nachnutzung.

Weichen dafür stellten Verwaltung und Gemeinderat in der Sitzung am Donnerstag. OB Thomas Herzog berichtete, dass die Stadt derzeit mit drei potenziellen Investoren für die Immobilie im Gespräch sei. Insider wollen auch den Berliner Helmuth Penz in der Stadt gesichtet haben. Herzog bügelte Nachfragen von Stadträten aber ab; im öffentlichen Teil werde er zum jetzigen Zeitpunkt weder etwas zu Namen noch zu denkbaren Konzepten der Interessenten sagen. Nur so viel: Die Ideen seien "erfolgversprechend", müssten aber noch geprüft werden. Da es sich von der Lage her um ein "sensibles Gebiet" handele, müsse ein "stimmiges Gesamtkonzept" her. Möglicherweise werde ein Architekten- oder Investorenwettbewerb erforderlich.

Die Stadt will offen rangehen ans Thema und alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Auch ein Abriss des Klinikums ist nicht von vorne herein ausgeschlossen. Um möglichst freie Hand zu haben, fällte der Rat erste Entscheidungen und erteilte der Verwaltung die geforderten Befugnisse. Auf Antrag der CDU erhält sie sogar noch weitere Zeit – zwei Jahre – und finanzielle Freiheiten: Sie kann einen deutschlandweit tätigen Makler hinzuziehen, der sich auskennt in der Vermarktung von so großen Immobilien.

Die weiteren Details des Beschlusses: Gut Berneck wird von der Heizung und Elektrik des Krankenhauses abgekoppelt, um Kosten zu sparen und es autark zu machen. Zur städtebaulichen Entwicklung des Areals mit fast 36 000 Quadratmetern Fläche kann die Stadt ein Planungsbüro hinzuziehen. Sie soll ausloten, ob es Sanierungszuschüsse gibt, auch für einen Abbruch. Das Gelände kann im Ganzen oder in Teilen vermarktet werden. Im Gegenzug hält sie den Rat auf dem Laufenden über Verhandlungen mit Behörden und potenziellen Investoren.

Der Zuschuss des Landratsamts für einen Abriss ist noch nicht ausgezahlt, hieß es auf Nachfrage, bei Bedarf soll die Antragsfrist verlängert werden. Die Entscheidung über einen Abriss müsse spätestens in der zweiten Jahreshälfte fallen. Die Stadt legt dem Rat demnächst eine Liste vor, was an Geld von der Camedi geflossen ist, und ob es noch offene Forderungen gibt. Eine weitere Idee der CDU wird nicht verfolgt: zu prüfen, ob der Erhard-Junghans-Campus auf dem Klinik-Areal entstehen könnte. Laut OB sei dies schon einmal als ungünstig abgehakt worden; Schweizer- und Berneck-Parkplatz gelten als geeignetere Flächen.