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Die Freude am "nix schaffe". Publikum erlebt launigen Abend mit vielen Krachern.

Schramberg - Lebhaft eröffnete der Kabarettist Michel Link aus Neuffen den " Schwabengipfel". Mit seinem Programm "Ruhe" wollte er diese aber keinesfalls einfordern, sondern dem Publikum einen launigen Abend mit vielen Krachern bieten.

Link wollte doch tatsächlich den Männern klar machen, dass sie ab Mitte 50 nutzlos seien: "Sie begeben sich auf Sinnsuche." Da könne es schon einmal vorkommen, dass sie in Leuchtkleidung mit dem Mountainbike im Wald herum fahren. "Sie machen sich zum Gespött der Wildtiere, und die Rehkitze fragen erstaunt ihre Mütter, was das denn soll. Diese antworte: "Das ist die Krone der Schöpfung." Die Feinde der Mountainbiker seien die Nordic Walker, stellt Link fest. Link sei zwar zu Ohren gekommen, dass bei diesem Sport nahezu 685 Muskeln belastet würden. Da die Sportler so grimmig drein schauen, seien diese aber wohl im Gesicht. Sein Hund komme regelmäßig mit bis zu acht Stöcken zurück, die er den herumfuchtelnden Walkern abgenommen habe.

Ein Groll seien ihm beim Elternabend die "Zeitschindermütter", die immer noch eine Frage stellen wollen, "damit sie nicht heim müssen". Wenn es dann noch um die Wahl zum Elternbeirat gehe, sei das "Geiselnahme in Tateinheit mit Erpressung". Seine Frau frage ihn daheim, wie der Elternabend gewesen sei. Und er antworte freudestrahlend, dass sie in Abwesenheit gewählt worden sei. Als der Kabarettist wissen will, wer Hundetüten benützt, meldet sich ein Herr. Diesem tut er gleich kund: "Die sind aber für den Hund, nicht für Sie."

Schallendes Gelächter erntet er für seine Antworten von Besuchern zur Pause auf die Fragen: "Was heißt hier Pause, wir machen Pause, wenn wir fertig sind!" Nach der Pause ging es genau so erheiternd weiter. Den ganzen Abend über hatte das Publikum zu den Berichten im reinsten Schwäbisch seinen Spaß. Oft werde Link nach seinen Beruf gefragt. Wenn er darauf antworte, dass er Kabarettist ist, komme oft die Aussage: "Ja und schaffe den se nix." Daher habe er große Freude am "nix schaffe". Denn er brauche ja ein Hobby. Link mache keine halben Sachen – gar keine Sachen zu machen, müsse geübt werden. "Nix mache kannsch überall, au in der Küche."

Zugaben seien "Zuschauer-Nepp", denn die Künstler haben diese bereits in ihr Programm mit eingerechnet. Links Zugaben dauerten so noch 30 Minuten. Er schwärmte von Sharon Stone, der er in einer Tankstelle beim Zigaretten kaufen begegnete. Auch den bösen Klebestoff "Bad Pritt" ließ er nicht aus. Wenn ein junges Mädchen aus dem Saal schreit: "Michel, ich will ein Kind von dir", sei seine Antwort: "welches?"

Da Links Mutter aus Hamburg stammt, blieb es nicht aus, dass er den Norden erwähnt. "Die haben so viel Watt dort, da sollten sie heller sein." Sein Vater aus Neuffen habe in 40 Jahren Ehe kein Wort seiner Frau verstanden. Er nannte diese Verbindung "Labskaus meets Maultasch’". Zum Schluss war Link noch im Baumarkt unterwegs und suchte einen Grill für die für seine Frau geschaffene Terrasse aus. Grillen sei sowieso das "letzte Abenteuer für einen Mann", schließlich gebe es nichts Erotischeres als einen grillenden Mann.

Mit donnerndem Applaus und einem Muskelkater im Bauch endete der mit Lebensweisheiten gespickte Abend.