Bewegender ökumenischer Gottesdienst für Iris Steim / Große Trauergemeinde in der Waldmössinger Kirche

Schramberg-Waldmössingen (jf/lk). Am Mittwochnachmittag fand in der Kirche St. Valentin in Waldmössingen die Trauerfeier von Iris Steim und die anschließende Beisetzung auf dem dortigen Friedhof statt.

Der evangelische Stadtpfarrer Michael Jonas und der katholische Pfarrer Christian Albrecht von der Seelsorgeeinheit Aichhalden-Waldmössingen-Winzeln hielten die Trauerfeier gemeinsam ab. Iris Steim hatte am Ende ihres Lebens selbst festgelegt, wie ihre Trauerfeier und Beerdigung sein sollten. Katholisch erzogen, mit evangelisch getauften Kinder, war Iris Steim offen für andere Glaubensrichtungen. So wollte sie einen ökumenischen Trauergottesdienst, gehalten von einem evangelischen und einem katholischen Pfarrer.

Nicht enden wollte die lange Schlange der Trauergäste, die von Iris Steim Abschied nehmen wollten: Ihre Familienangehörigen, die früheren Ministerpräsidenten Erwin Teufel und Stefan Mappus, Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog mit Gemeinderäten, viele Unternehmer und Geschäftspartner, einige Vertreter des Adels. Und natürlich Mitarbeiter von Kern-Liebers und Bürger der Raumschaft Schramberg. Alle wollten ihr das letze Geleit geben.

"Iris Steim hat uns das Licht durch die Fenster geschenkt", sagte Pfarrer Albrecht in seiner Eröffnung. Obwohl die Sonne nur zeitweise schien: Ein Strahler an der Außenseite eines der von ihr gestalteten, so geliebten Fensters projizierte dessen Farben auf die Wand über den Altar, neben dem großen Kreuz.

Pfarrer Jonas dankte Christian Albrecht, dass er Gast in dessen Kirche sein durfte, bevor er sich an Hans-Jochem Steim und die anderen Familienangehörigen wandte und von dem Menschen Iris Steim und ihrem Lebensweg erzählte. "Jeder Mensch ist ein Kunstwerk und Iris Steim war einzigartig und kostbar. Wie in ihren Fenstern ziehen sich Linien und Kreise, helle und dunkle Streifen auch durch ihr Leben". Dann gab Jonas ihren Lebenlauf wieder und würdigte ihr großes ehrenamtliche Engagement.

Jonas würdigte sie als Unternehmerfrau, die ihre Kinder geprägt und ihren Mann inspiriert hat, die die Welt um sich herum gestaltete. "Glasfenster leuchten nicht aus sich selbst heraus, die Glasfensterkünstlerin hat das gewusst, die Christin es geglaubt", sagte Jonas. Der Birkenhof, in den sie 1989 zog und der die architektonische Handschrift ihres Vaters trug, wurde ihr Ort, wo sie endgültig angekommen war. "Die Krankheit hat sie tapfer ertragen, ihre Gestaltungskraft und ihre Liebe zu den Angehörigen blieb bis zuletzt", schloss Pfarrer Jonas.

Zur Gabenbereitung spielte die Kern-Liebers-Blasmusik das ergreifende geistliche Volkslied "So nimm denn meine Hände", später zur Kommunion das wehmütige Stück "One Moment in Time", ein Song von Whitney Houston aus dem Jahr 1988 mit dem Text von Albert Hammond und John Bettis. Die Orgel nahm die Melodie auf und variierte sie in einer Improvisation. Nach der Trauerfeier in der Kirche ging die große Trauergemeinde schweigend zur Friedhofskapelle, um am Sarg von Iris Steim endgültig Abschied zu nehmen. "Der Weg zur Aussegnungshalle mag sie an den Weg der Jünger am Ostermorgen zu Jesu Grab erinnern", gab Pfarrer Christian Albrecht den Trauernden mit auf dem schweren Gang.

Nach der Beisetzung trafen sich die Angehörigen mit den Freunden der Familie im Hotel Dreikönig im Birkenhofweg in der Nähe ihres geliebten Birkenhofs.