Manny Charlton kann’s noch immer. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Hardrock: Manny Charlton darf ohne Zugabe nicht von der Bühne

Schramberg (czh). Spanier können auch Hardrock – Manny Charlton hat das früher mit "Nazareth" bewiesen und jetzt im Kulturbesen mit seiner Tour-Gruppe aus Andalusien.

In der Heimat des Flamenco geboren, hat Manuel "Manny" Charlton 1968 die schottische Band Nazareth gegründet und ihre größten Hits geschrieben. Mit einigen der Erfolgstitel ist er jetzt mit einem Quartett aus seiner Heimat Andalusien auf Tournee durch Deutschland. Harald Burger ist es gelungen, den Weltstar mit dieser Band in den Besen nach Schramberg zu holen.

Die vier jüngeren Musiker sorgten im Stil einer Coverband für die möglichst genaue Wiedergabe der alten Titel. Besonders Gitarrist Maikel de la Riva bot dem noch immer schnauzbärtigen Original an der Gitarre den Raum für die den Fans bekannten Themen und Solos. Mit hartem Schlag und ohne Schnörkel taktete Drummer Antonio Bravo für seine Frontleute den Rock oder Blues, wie bei "Lady Luck".

Zum ausgedehnten Solo überließen ihm die "Boys in the Band" kurzfristig sogar Bühne und Publikum. Zuvor hatte Charly Rivera mit einem Bass-Solo "Pushing Daisies" eingeleitet, begeistert begrüßt von den Fans. Bei "This Month’s Messiah" fegte Sänger Manuel Escudero zwischen den Gitarristen über die Bühne. Seine Interpretationen erinnerten schon stark an die früheren Auftritte von Nazareth, wenn auch seine Stimme längst nicht so rau und aggressiv klang, sogar traumhaft sanft beim Superhit "Dream on".

Ein krasser Kontrast zum harten "Expect no Mercy", bei dem Manny zum Mitsingen aufforderte. Und dann war es plötzlich ruhig – bis die Band ihre Instrumente ablegen wollte und das Publikum lautstark protestierte und mit langem Beifall wenigstens die Zugabe "Rocking in the Free World" einforderte.