Fritz Storz starb mit 86 Jahren. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Inhaber Fritz Storz nicht lange nach Schließung seines Geschäfts verstorben

Von Johannes Fritsche

Schramberg. Im Alter von 86 Jahren ist am Fasnetsdienstag Fritz Storz verstorben. Die Schramberger kennen ihn als den Inhaber des Blumengeschäfts in der Hauptstraße.

Viele Jahre gehörte er zum Straßenbild in der Schramberger Hauptstraße, wenn der "Blumen-Storz" mit seinem Gärtnerschurz im Eingangsbereich seines Ladens stand oder die Pflanzen vor dem Geschäft ordnete und goss. Immer auch mal mit einem Spruch auf den Lippen, wenn man ihn grüßte.

Das Blumengeschäft führte er zusammen mit seiner Frau Waltraud, geborene Schmitt, die er 1969 geheiratet hatte und die auch Floristin war. Tochter Annette kam in den letzten Jahre vier, fünf mal in der Woche nach Schramberg und half mit.

Fritz Storz war am 3. Juli 1929 in Schramberg geboren worden, hinten ihm Haus vom Friseur Kühnle. Nach dem Realschulabschluss besuchte er die Abendschule und wurde Kaufmann und Florist. Er hatte schon bei seinem Großvater in dessen Laden und Gärtnerei in der Lauterbacher Straße gearbeitet. Zusammen mit seiner Mutter führte er später dann ein Blumengeschäft in der Hauptstraße 46. Sein Vater war im Krieg gefallen. Er hatte ein Blumengeschäft und eine Gärtnerei am Mühlegraben gehabt, die der Bebauung des Areals weichen mussten.

Nach dem Tod der Mutter hatte Fritz Storz zunächst ein Blumengeschäft in der Oberndorfer Straße. Um 1965 "Kann auch 1966 gewesen sein, seine Frau erinnert sich nicht genau" konnte er das Haus in der Hauptstraße 32 kaufen und zum Blumengeschäft umbauen. Dort war er dann bis zuletzt tätig.

Wer seine am Samstag erschienene Todesanzeige genau betrachtete, konnte neben der Rose auch einen Notenschlüssel hinter dem Text erkennen: Nach seinem Schulabschluss hatte Fritz Storz auch Tanzmusik gemacht. Mit drei Kollegen zusammen traten sie viele Male im Raum Schramberg und Freudenstadt auf. Storz spielte Akkordeon und Klavier. "Sie haben sich dann immer ein Auto gemietet, um zu den Auftritten zu fahren", erzählt Waltraud Storz. Ihr Mann sei ein begabter Musiker gewesen, der sich einen Kinofilm ansehen und danach die Musik nach Gehör nachspielen konnte. Aber mit 30 habe er dann gesagt: "Entweder Geschäft oder Musik". Und hat sich für das Blumengeschäft entschieden. Akkordeon habe der dann nur noch an Weihnachten für seine kleine Tochter gespielt.

"Arbeiten wollte er am liebsten solange, bis er umfalle", berichtet seine Frau Waltraud. In den letzten Monaten habe er dann gemerkt, dass er die Kraft nicht mehr hatte.

Das Aufhören fiel ihm trotzdem schwer. Am 7. Januar war das letzte mal die Ladentür geöffnet, alles schon ausgeräumt. Der Verfasser diese Nachrufs trat ein und fand ihn im Hinterzimmer, schweigend vor einem Sekretär sitzend, die Hände bewegungslos auf der Schreibplatte. "Was ist los, Herr Storz". Der antwortete in seiner knappen Art: "Nix mehr ist los".

Am 9. Februar ist Fritz Storz nach kurzer schwerer Krankheit im Klinikum Villingen-Schwenningen verstorben, versehen mit der Krankensalbung der katholischen Kirche. Seine Frau Waltraud war bei ihm. Das Totengebet und die Trauerfeier sind am 16. Februar ab 18.30 Uhr in der Pfarrkirche Heilig Geist in Schramberg.