Von links: Andreas Reiter (ZTB Zukunftsbüro), Philipp Hilsenbek (IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), Hansjörg Mair (Schwarzwald Tourismus), Minister Guido Wolf, Andreas Braun (Tourismus Marketing BW), Martin Keppeler (IHK Nordschwarzwald), Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Matthias Sotz (Uhrenfabrik Junghans), Schrambergs OB Thomas Herzog und Michael Steiger (Tourismusvorsitzender IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg) Foto: Reich Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Ein Tourismuskongress zeigt Möglichkeiten auf / Alle können profitieren / Freizeitwert soll steigen

"Tradition trifft Innovation" lautete der Titel des Tourismuskongresses, der am Montag in Schramberg stattgefunden hat. Organisiert wurde der Tag im Rahmen der Aktion "Wir sind Schwarzwald!" von fünf Industrie- und Handelskammern der Region.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Seit 2013 gibt es einen jährlichen gemeinsamen Schwarzwald-Kongress bei dem mehr als hundert Unternehmer und Tourismusexperten aus der Region zusammenkommen.

Die Idee, die dahintersteckt ist, dass der Schwarzwald nicht nur ein Klischee für ausländische Gäste ist, sondern mit dem Tourismus und von der Industrie lebt. Die wiederum ist gerade in Zeiten von Fachkräftemangel auch von weichen Standortfaktoren abhängig, weshalb gerade hier die Marke Schwarzwald punkten soll. "Ich brauche eine Region, die liebens- und lebenswert ist", beschrieb Anne Spreitzer, Betriebsleiterin Tourismus bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten den Gedanken, der dahintersteckt.

In dem Kongress, der sich speziell an Hoteliers und Gastronome gewandt hatte, wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Region für Geschäftsleute und Einheimische attraktiv gehalten werden kann. Dazu gab es eine Reihe von Vorträgen und Ansprachen, unter anderem vom Minister für Justiz und Europa, Guido Wolf (CDU).

In Workshops lernten die Teilnehmer beispielsweise, wie man den Schwarzwald erfolgreich kommuniziert, wie Kunst und Kultur sinnvoll genutzt werden können und warum ein Netzwerk von Wirtschaftspartnern im Schwarzwald so wichtig ist.

"Der Turm in Rottweil ist das beste Beispiel dafür, wie Industrie und Tourismus voneinander profitieren können", erklärte Anne Spreitzer. Gerade der ländliche Raum biete ein großes kreatives Potenzial. Es gehe darum, traditionelle Werte modern zu interpretieren: "Als Zukunftsregion brauche ich Heimat und traditionelle Werte."

Vor Kurzem hat die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ein Positionspapier für das Gastgewebe in der Region herausgebracht. Darin hat sie sechs Forderungen formuliert. Unter anderem geht es darum, die Wertschätzung der Branche durch mehr Mittel im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms zu steigern. Weiterhin möchte sie eine gute finanzielle Ausstattung der Berufsschulen, um die Ausbildung von Fachkräften zu sichern. Ein weiterer Punkt ist das Anpassen der Sperrzeiten an die landesweiten Regelungen. So soll der Freizeitwert in der Region noch erhöht werden und davon sollen nicht nur die Touristen sondern alle Einwohner profitieren.