Das Streicher-Vororchester der Musikschule ist bestens aufgelegt. Foto: Musikschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikschule: Streicher-Vororchester spielt spanische und lateinamerikanische Stücke

Von Andreas Roßmy

Unter dem Motto "Das kommt uns spanisch vor…" spielte das Streicher-Vororchester der Musikschule Schramberg unter der Leitung von Martin Hafner am Sonntag in der Evangelischen Stadtkirche auf.

Schramberg. Unter spanische artifizierte Folklore mischten sich fröhliche und auch melancholische südamerikanische Weisen. Das unterhaltsame und teilweise höchst anspruchsvolle Programm wurde vom Vororchester mit dem rhythmisch pointierten Werk "Charley Marley" eröffnet, und das Publikum durfte sich über das gelungene und harmonische Zusammenspiel aller Mitwirkenden freuen.

Eingebettet in die Orchesterwerke traten in der Folge wiederholt kleinere Gruppierungen aus dem Gesamtensemble heraus und fanden sich anschließend wieder zum gemeinsamen Spiel mit ihren jungen Kollegen zusammen. So präsentierte sich ein Streichquartett mit Fin Heß, Johanna Wolber, Violinen, Consuelo Salinas-Herrera, Viola, und Nela Jaksic am Cello. Man durfte staunen mit welcher Spielfreude und welchem Können die Werke von Villoldo, Granadas und Luscher hier erklangen.

Violinisten glänzen solo und gemeinsam

Später glänzten die zwei Violinisten auch in ihren Solovorträgen: Johanna Wolber in der technisch anspruchsvollen mit schönem Ton vorgetragenen "Romanza Andaluza" von Pablo de Sarasate und Fin Heß, der die Zuhörer mit virtuoser Bogentechnik im "Danse espagnole" aus "La vida breve" von Manuel de Falla zu Bravorufen hinriss. Die beiden musizierten später noch einmal als Duo mit einem kurzen schmissigen Thema von Serge Prokofieff und einem melancholischen Tango von Martin Keller.

Auch ein Streichtrio mit Elise Herzog, Lona-Maria Nagel, Violinen, und Sophia Aust, Cello, erfreute das Publikum mit einem mexikanischen Tanz und einem äußerst flotten Tango von Torsten Ratzkowski. In einer Mazurka von Alexander Zarzycki, gewidmet dem großen Geiger Pablo de Sarasate, erwiesen sich Melanie Kopp, Violine, und ihr Vater am Klavier als eingespieltes Team. Die Geigerin trat mit technischen Kapriolen wie Doppelgriffen und schnellen Läufen in die Fußstapfen des Widmungsträgers. Herausragend war das intensive Spiel der Violinistin Katrin Hafner, die zunächst das Thema aus der Ballade Nr. 3 von Eugène Ysae vortrug. Ihr Ton entfachte einen regelrechten Sog und sie erfüllte die Stadtkirche mit orchestralem Klang.

Ein völlig anderes Register zog die junge Geigerin bei der berühmten "Meditation" von Jules Massenet und bezauberte auch hier mit intensivster, jedoch auch äußerst zarter Tongebung. Fast wehmütig zumute wurde einem beim Spiel des "großen" Streichquartetts mit Patricia Moser, Annika Kußberger, Violinen, Maike Züfle, Viola, und Frank Hafner, Cello, die hier vielleicht einen ihrer letzten Auftritte hatten, da drei der Musiker soeben das Abitur bestanden haben. Liebevoll gestalteten sie zwei Tangos von Mariano Mores, dynamisch fein ausgearbeitet, intonationssicher, außerdem mit ausgewogenem Klang und witzigen Effekten. Die solistischen und kammermusikalischen Darbietungen waren eingebettet in die Orchesterstücke, wie "Boysie", einer Volksweise aus Trinidad und Tobago, "The Wreck of the Sloop John B", "Mango Walk" aus West-Indien und dem kantabel vorgetragenen "Midnight Tango".

Mit "Tinga Layo", einem fröhlichen "Rausschmeißer", endete das Konzert. Dabei kamen noch einmal sämtliche Protagonisten gemeinsam auf die Bühne und wurden am Ende vom Publikum gebührend gefeiert.