Eintrittspreise: Nur kleine Korrekturen / CDU und Freie Liste setzen sich für Beibehaltung der Entgeltstruktur ein

Schramberg (sw). Die bisherige Preisstruktur im Hallenbad Sulgen bleibt trotz anderer Vorstellungen des Bäderbetriebs bestehen. Lediglich bei einem kleinen Teil der Eintrittspreise gibt es eine Änderung: Zwei Euro werden als Minimum angesetzt. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen damit beispielsweise die früh und spät schwimmenden Rentner, die bislang mit einem Euro Eintritt ins Bad kamen. Dies bringt den Stadtwerken und damit deren Wirtschaftplan rund 5000 Euro an Mehreinnahmen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Clemens Maurer hatte vor der Abstimmung deutlich gemacht, dass sich Bäderchef Kälble das Einarbeiten zusätzlicher, höherer Einnahmen, über eine generelle Erhöhung und zusätzlich dafür Rabattkarten hätte schenken können. In der Sitzung vor zwei Monaten, als das Bad vorgestellt wurde, hätten CDU und Freie Liste deutlich gemacht, dass sie keine Änderung in der Tarifstruktur wollten – so sei jetzt die Arbeit eben umsonst gewesen. "Wir wollen im Grundsatz derzeit keine Erhöhung, wollen auch keine Rabattkarte und keinen Ersatz für die Jahreskarte. Wir können uns eine Modifizierung vorstellen, dass der ermäßigte Tarif nicht weiter ermäßigt wird," hatte Maurer betont. "Sie können noch 46 Tabellen vorlegen, wir werden diese Struktur heute Abend nicht ändern," zeigte sich Maurer kämpferisch.

Udo Neudeck (Freie Liste) war sich mit ihm einig: "Wir denken auch, dass wir den ›Rabatt vom Rabatt‹ abschaffen sollten, das Hallenbad ist ein Erfolgsmodell. Wenn man sagt, da stimmt Preis und Leistung, dann passt das. Wir haben das Bad gebaut, um den Leuten etwas zu bieten und das bieten wir jetzt – warum soll ich wegen ein paar Euro mich dem Risiko aussetzen, dass die Leute sagen, die Geschichte wird mir zu teuer, und kommen dann nicht mehr". Auch sein Fraktionskollege Emil Rode pflichtete ihm bei und meinte, man solle das funktionierende System nicht ändern.

Peter Kälble hätte gerne, auch im Sinne der Haushaltskonsolidierung, die Preise erhöht, da sie unter dem Niveau vergleichbarer Bäder lägen, wie er sagte. Ohne Erhöhung kämen schon 895 000 Euro Abmangel zusammen. Hier hätte er für die Stadt gerne 80 000 Euro eingespart. Auch St. Georgen, das 4,50 Euro Eintritt ins neue Bad verlange, biete, abgesehen von einer Sprungmöglichkeit, weniger.

Damit lag er auch bei der Ansicht von SPD/Buntspecht, die, wie Fraktionssprecherin Tanja Witkowski sagte, ihr politischer Wille in eine andere Richtung gehe, als der der CDU. Sie finde einen Einzelpreis von vier Euro unter Wert, "das Bad wird unter Preis verkauft". Dabei sei dieser nicht das Ausschlaggebende für die Besucherzahl, mit Rabattkarten könne man die Besucher stärken, die mehrfach kämen. Sie schlug fünf Euro Eintritt (ermäßigt 2,50 Euro) vor und eine Zehnerkarte für 45 Euro sowie eine Premiumkarte über 100 Euro für 25 Eintritte. Ihre Fraktionskollegin Renate Much erinnerte daran, dass es ein Freibad gebe, das mordernisiert werden müsse. Wenn man jetzt die Preise moderat erhöhe, könne man, auf 25 Jahre gerechnet eine Million Euro investieren.