Ilse und Albert Bäumer Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Goldene Hochzeit: Ilse und Albert Bäumer sind am 1. Mai fünf Jahrzehnte zusammen

Ilse und Albert Bäumer von der Wolf-Hirth-Straße feiern am Montag, 1. Mai. ihren 50. Hochzeitstag. Es gratulieren ihnen vier Kinder und acht Enkel.

Schramberg. Kennengelernt hat sich das Paar beim Studium in Tübingen 1963. Es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Nachdem sie sich mehrere Male im "Löffel" zum Essen verabredeten, funkte es dann doch. Damals sei der Umstand, dass der Mann eineinhalb Jahre jünger ist als die Frau, in der Gesellschaft noch anders gesehen worden. Sie habe sich gedacht: "Kann das was werden? Ich durfte seine Tagebücher lesen und danach war mir klar: Den kannsch heiraten", schmunzelt die Jubelbraut. Das war im April 1964 und sollte die richtige Entscheidung sein. Im März 1967 wurde auf dem Standesamt in Schramberg geheiratet, am 1. Mai folgte die kirchliche Trauung in der katholischen Kirche "St. Lamberti" in Coesfeld.

Neben Ehe und Beruf verband das Paar vor allem das Engagement für die Haiti-Hilfe, die sie 1980 zusammen als Freundeskreis gründeten und 1995 in einem eingetragenen Verein fortführten. 35 Jahre wirkten sie an vorderster Stelle und sind heute noch engagiert dabei.

Sehr oft verbrachten sie mit ihren Kindern Urlaub in Spanien. Und weil Albert Bäumer da auch bei Gesprächen mit Einheimischen mitreden wollte, lernte er bei seiner Frau – sie war Französisch- und Spanisch-Lehrerin an der Real- und Volkshochschule – spanisch. Als Rentner verbringen sie viel Zeit beim Lesen in Büchern der eigenen großen Bibliothek im Haus, unternehmen Spaziergänge und gehen Tanzen im Tanzstudio Dierstein. Längere Reisen stehen an, wenn sie zwei in Australien und Neuseeland wohnende Kinder besuchen.

Ilse Bäumer wurde am 19. Oktober 1940 in Spaichingen als Ilse Kraupa geboren. Sie wuchs ohne Geschwister auf und machte am Internat in Ochsenhausen das Abitur. In Tübingen studierte sie Deutsch und Französisch. Ab Herbst 1964 unterrichtete sie in Schramberg zunächst an der damaligen Volksschule, zwei Jahre später an der Realschule. 1968 kam das erste von insgesamt vier Kindern zur Welt und sie wechselte zur Volkshochschule. So war es gut möglich, Beruf, Familie und Kindererziehung unter einen Hut zu bringen und sich außerdem noch ehrenamtlich zu engagieren.

Albert Bäumer erblickte mitten im zweiten Weltkrieg am 25. April 1942 in Coesfeld das Licht der Welt und wuchs mit einer Schwester auf. Nach Volksschule und Abitur besuchte er in Münster ein Priesterseminar, um katholischer Pfarrer zu werden. Sein Sinneswandel zur Laientheologie führte ihn an die Uni Tübingen. Nach Abschluss des Staatsexamens in den Fächern Mathematik und katholische Theologie erhielt er im Januar 1967 eine halbjährige Anstellung als Krankheitsvertretung am Schramberger Gymnasium. Es folgte eine Referendarzeit bis Juli 1968 in Stuttgart, ehe Bäumer als Studienassessor, Studienrat und Oberstudienrat am Schramberger Gymnasium etliche Schüler zum Abitur führte. 2006 ging er in Pension.