Postkarte des Stadtteils Sulgen der Stadt Schramberg aus den 1960er-Jahren. Foto: Sammlung Carsten Kohlmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Sulgen im Wandel der Zeit Führungen in der Ausstellung in der alten Sankt-Laurentius-Kirche zum Festwochenende

Schramberg-Sulgen. Die Ausstellung "Sulgen im Wandel der Zeit" hat in diesem Jahr den Blick für die Geschichte des ersten und größten Stadtteils der Großen Kreisstadt Schramberg geschärft.

Zum Festwochenende werden vier Führungen mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte der Eingemeindung in der Zeit des Nationalsozialismus angeboten. "Alte Sache sin halt äwel wieder interessant", hat ein Besucher in das Gästebuch über die vom Stadtarchiv Schramberg in Kooperation mit dem Förderkreis Alte Sankt-Laurentius-Kirche Sulgen erarbeitete Bilderschau geschrieben.

Zum ersten Mal wurde mit dieser Ausstellung versucht, einen Überblick über die Geschichte von Sulgen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert zu zeigen. Bei den mittlerweile über 1000 Besuchern hat die Präsentation historischer Ansichten eine erfreulich gute Resonanz gefunden.

Im ersten Teil waren vom 30. April bis 12. Juli Bilder aus der Zeit vor der Eingemeindung am 1. April 1939 zu sehen, im zweiten Teil werden vom 12. Juli bis 30. September Bilder gezeigt, die bis in die jüngere Vergangenheit reichen. Zum Festwochenende "75 Jahre gemeinsamer Weg" finden am Samstag um 14 Uhr und am Sonntag um 11 und um 17 Uhr Führungen mit Stadtarchivar Carsten Kohlmann statt. In der Ausstellung ist auch eine zwischenzeitlich vergriffene Karte mit den Gemarkungen der Stadt Schramberg sowie der Gemeinden Sulgau und Sulgen aus dem Jahr 1929 wieder erhältlich, die bei den Besuchern als Erinnerung an die früheren Grenzverhältnisse großes Interesse gefunden hat. Die anschauliche Darstellung des starken Wandels, der den Stadtteil Sulgen seit 75 Jahren bis heute kennzeichnet, hat aber auch zu Nachdenklichkeit über diese Entwicklung geführt, die nicht nur positiv verlaufen ist.

Dafür steht beispielhaft der Eintrag des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Johannes Grimm im Gästebuch: „Die Ausstellung über Sulgen zeigt deutlich, dass man mit dem Gebäudebestand sensibel umgehen muss, sonst erkennen wir unsere Heimat in 50 Jahren nicht mehr. Weiterentwicklung ist nur mit optimal planerischer Unterstützung und eingedenk historischer Entwicklung sinnvoll."

Durch die Ausstellung konnte das Stadtarchiv Schramberg seine bisher ziemlich überschaubare Dokumentation zur Geschichte des Stadtteils Sulgen durch Bilder aus der Bürgerschaft mehrfach erweitern. Eine besonders wertvolle Ergänzung war in den letzten Tagen eine Karte der Gemeinden Sulgau und Sulgen aus dem Jahr 1836 mit Ergänzungen aus dem Jahr 1912 im Original und der erste Ortsbauplan der Gemeinde Sulgen aus dem Jahr 1845 in Kopie.

Weitere Informationen: Weitere Bilder und Dokumente sind stets willkommen. Wer etwas beitragen möchte, kann sich unter Telefon 07422/2 92 63 oder per Mail unter stadtarchiv@schramberg.de melden.