Der Schramberger Bürgerbus startete zu seiner ersten Praxisfahrt. Neben den Offiziellen, die am ersten Tag natürlich dabei waren, wurden insgesamt acht Fährgäste befördert. Foto: Kiolbassa

Ingeborg Serrer ist der erste Gast. Fahrer haben Sicherheitstraining erfolgreich absolviert.

Schramberg - Voller Vorfreude hatten die Mitglieder des Bürgerbusvereins auf diesen Tag gewartet: der Bürgerbus konnte zu seiner ersten Tour durch Schramberg starten.

Am Steuer des Busses: der Vorsitzende des Vereins, Arnhold Budick. Auf den Fahrgastsitzen: die Vereinsmitglieder Barbara Olowinsky und Juliane Kugler. Natürlich durften auch Oberbürgermeister Thomas Herzog und Fahrerobmann Achim Bendigkeit nicht fehlen.

Um 14 Uhr ging es am Busbahnhof los zur ersten Fahrt auf der Tour 1 durch die Süd- und Nordstadt über Falkenstein und Bühle. "Super, dass es jetzt endlich losgeht", freute sich Herzog. "Ich finde es richtig gut, dass der Bus nun seinen Praxistest bestehen darf." Ohne größere Startschwierigkeiten, wenn man von einigen Minuten Verspätung absieht, bestand der Bürgerbus seine Praxisfahrt mit Bravour.

Bendigkeit ist jedoch überzeugt, dass sich die Fahrplanzeiten noch einpendeln werden. Und im Sommer gebe es ohne Schnee an den Bürgersteigen und auf der Fahrbahn vermutlich noch weniger Verzögerungsprobleme. Zudem betonte er, wie motiviert die ehrenamtlichen Fahrer ihre Fahrpraxis absolviert hätten. Vor allem das Sicherheitstraining mit dem Bus habe selbst erfahrenen Autofahrern Einiges abverlangt.

Am Berneckstrand stieg dann der erste offizielle Fahrgast ein. Anfangs etwas skeptisch betrat Ingeborg Serrer den Bus. Sie würde gerne zum Kaufland fahren, erklärte sie. Ob das denn ginge und wie sie wieder zurück komme. Nach kurzer Diskussion mit dem Fahrer, erklärte Bendigkeit sich bereit, ihr zu helfen, damit der Bus ohne allzu große Verzögerung die weiteren Haltestellen anfahren konnte.

Auf individuelle Bedürfnisse soll eingegangen werden

Anfangs sei es aufgrund solcher Nachfragen besonders wichtig, dass der Fahrer nicht allein mit dem Bus unterwegs sei, betonte Bendigkeit. Er erklärte Serrer, wie sie welche Touren des Bürgerbusses sie nutzen müsse, um die kurzmöglichste Aufenthaltszeit im Supermarkt zu haben. Unter Beachtung aller möglichen Routen, kam schließlich ein Mindestaufenthalt von etwa zwei Stunden zusammen.

Nachdem Bendikgeit ihr erklärt hatte, dass sie auf jeden Fall auch wieder mit dem Bus zurück komme und die Einkaufstaschen nicht vom Busbahnhof nach Hause schleppen müsse, war Serrer beruhigt und konnte die weitere Fahrt genießen.

Mit einem Vergleich der unterschiedlichen Fahrtrouten könne das Angebot des Bürgerbusses sehr umfangreich und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt nutzen, erläuterte Bendigkeit. Und dann gebe es ja auch noch die Möglichkeit, teilweise auf andere öffentliche Verkehrsmittel wie den Öffentlichen Personennahverkehr oder das Taxiangebot umzusteigen.

"Ich wollte nur mal mitfahren, um auszuprobieren, wie das denn geht", betonte Serrer beim Einsteigen. Nach einigen Minuten Fahrt und der ausführlichen Erklärung des Fahrplans meinte sie: "Wenn man erst einmal weiß, wie man fahren muss, ist es ganz angenehm."

Einige Passanten beäugten den Bus argwöhnisch und spähten an den Haltestellen ins Innere. "Insgesamt acht Fahrgäste habe ich mittlerweile mitgenommen", konnte Budick am Abend stolz mitteilen.

Am Ende der Tour vor dem Rathaus konnte Herzog nicht minder stolz behaupten: "Der Bürgerbus hat seine erste Runde mit Bravour gemeistert."

Von nun an verkehrt der Bürgerbus regelmäßig zu den angegebenen Fahrplanzeiten.